Österreich

Sexueller Missbrauch: Stift Klosterneuburg wehrt sich

Heute Redaktion
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Das Stift Klosterneuburg wehrt sich gegen die Vorwürfe, man habe den Missbrauchsfall vertuschen wollen.
Das Stift Klosterneuburg wehrt sich gegen die Vorwürfe, man habe den Missbrauchsfall vertuschen wollen.
Bild: Wikipedia

Nach dem Bekanntwerden eines Falles von sexuellem Missbrauch aus dem Jahr 1991, wehrt sich das Stift Klosterneuburg gegen Vorwürfe, man habe den Vorfall vertuscht.

Ein minderjähriger Ministrant war im Jahr 1991 von einem Augustiner Chorherren des Stiftes Klosterneuburg sexuell missbraucht worden. Das deckte das Nachrichtenmagazin "profil" nun auf. Dass der Geistliche nach Bekanntwerden des Falles im Stift zwar suspendiert, aber anschließend dennoch über mehrere Jahre in einer Stifts-Wohnung in Wien untergebracht worden war und später auch noch in Rumänien zum Priester geweiht wurde, sorgte in den letzten Tagen für Wirbel. Der Vorwurf: Man habe den Fall vertuschen wollen. Jetzt wehrt sich Propst Bernhard Backovsky.

"Jeglicher Missbrauch nicht zu entschuldigen"

"Jeglicher Missbrauch, und erst recht der von Kindern oder Jugendlichen, ist nicht zu entschuldigen und gehört geahndet", erklärt der Generalabt in einer Aussendung. Am 2. Oktober 1993 sei dem Stift der Fall zugetragen worden, bereits sechs Tage später – am 8. Oktober 1993 – sei der beschuldigte Chorherr suspendiert worden. "Unmittelbar danach wurde er aufgefordert, aus dem Orden auszutreten", heißt es in der Aussendung.

Und weiter: "Bis zu seinem Austritt, der per Weisung aus Rom erfolgen muss, war das Stift jedoch kirchenrechtlich für seinen Unterhalt verpflichtet und entfernte ihn aus dem Stift in eine Wiener Wohnung. Diese Verantwortung endete mit seinem Austritt im Jahre 1994".

Vor Beginn seiner Zeit als Chorherr in Klosterneuburg, habe man sich über den Mann erkundigt, aber "keine negative Auskunft erhalten, die eine Aufnahme in das Noviziat des Stiftes in Frage gestellt hätte". Von der Priesterweihe einige Jahre später habe man ebenfalls nichts gewusst. "Da das Stift von dieser Priesterweihe ebenso wenig wusste, wie von seiner Beschäftigung in Basel und Würzburg, hatte das Stift auch keine Möglichkeit, die Diözesen Basel und Würzburg zu warnen", so Sprecher Walter Hanzmann.

(nit)