Österreich

Sex-Podcast liefert wilden Ritt durch Dildo-Geschichte

Mit ihrem "Darf's ein bisserl Mord sein?"-Podcast ist Franziska Singer (37) wahren Verbrechen auf der Spur. Nun dringt sie in die Liebes-Materie ein.

Christine Ziechert
Franziska Singer ist mordsmäßig erfolgreich, hat nun den Podcast "LiebesGeschichte" gestartet.
Franziska Singer ist mordsmäßig erfolgreich, hat nun den Podcast "LiebesGeschichte" gestartet.
iStock/Franziska Singer/Stefan Joham

Mit ihrem erfolgreichen Podcast "Darf's ein bisserl Mord sein?" verzeichnete Franziska Singer (37) bereits rund 21 Millionen Downloads. Nun dringt die Wahl-Wienerin mit ihrem neuen Podcast "LiebesGeschichte" in die Welt von Lust, Liebe und Leidenschaft ein.

Die Schauspielerin, Kabarettistin und Autorin setzt dabei nicht nur auf den Sex-Faktor, sondern geht in Zusammenarbeit mit einer deutschen Historikerin den einzelnen Themen im geschichtlichen Kontext auf den Grund – von skandalösen Stories aus der Antike über Fetische bis hin zu den unanständigen Geheimnissen berühmter Persönlichkeiten reicht die Palette. Ab heute, Donnerstag, gehen alle zwei Wochen immer zwei Folgen (etwa auf Spotify und Apple) "on air", insgesamt sind derzeit 12 Sendungen geplant.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Großer Penis stand in Griechenland für Dummheit

    Gleich in der ersten, rund 24 Minuten langen Episode liefert Singer eine Einführung in die Geschichte des Dildos: "Es hat mich einfach interessiert, ob Dildos früher ganz offen oder unter dem Tisch verkauft wurden", meint die 37-Jährige im Gespräch mit "Heute". Die Podcasterin spannt dabei einen (prä-)historischen Bogen bis zur heutigen Zeit: "Dildos sind älter, als man denkt. So wurde etwa ein 28.000 Jahre altes Exemplar gefunden – er hatte mit 19 Zentimetern genau die richtige Länge", lacht Singer.

    Bei ihren Streifzügen durch die Geschichte des Sex-Spielzeugs bringt Singer anzügliche Anekdoten kurz und knackig auf den (G-)Punkt, legt mit viel Humor Stopps im alten Griechenland, in Ägypten, in Asien oder im Mittelalter ein. So soll etwa ein ägyptischer Pharao bei einem öffentlichen Ritual in den Fluss ejakuliert haben. Während in der Antike ein großer Penis als Zeichen für Dummheit, Lüsternheit und Hässlichkeit stand, versuchten Männer in Indien, ihr zu kurz geratenes Geschlechtsteil mit hohlen Dildos zu verlängern.

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      Toys und andere Hilfsmittel können dir helfen, zum Orgasmus zu kommen. Die nachfolgende Auswahl empfiehlt sich fürs langsame Anbahnen.
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      pexels/anna-shvets
      "Im 18. Jahrhundert gab es in Paris eine bekannte Bordell-Betreiberin, die einen Handel mit Dildos betrieb. Auch zahlreiche Nonnen haben dort eingekauft" - Podcasterin Franziska Singer

      Naturgemäß stehen auch Frauen – sie sind ja die Hauptnutznießerinnen – immer wieder im Zentrum: "Im 18. Jahrhundert gab es in Paris eine bekannte Bordell-Betreiberin, die einen Handel mit Dildos betrieb. Diese sogenannten 'Tröster' hatten einen Hodensack und waren mit Flüssigkeit gefüllt, um eine Ejakulation zu imitieren. Auch zahlreiche Nonnen haben dort eingekauft", verrät die gebürtige Deutsche. Aber auch Männer, die von ihren Frauen mit "Strap On"-Dildos zum Umschnallen "verwöhnt" wurden, gingen in die Annalen ein.

      Singer lüftet zudem das Geheimnis, wie Gemüse, Obst und auch Pilze zur sexuellen Befriedigung zweckentfremdet wurden. So wurden etwa in China phallisch geformte Pilze, die bei Berührung anschwollen, für einen "Coitus Fungi" missbraucht. Generell spielen von der Norm abweichende sexuelle Vorlieben eine große Rolle im Podcast: "Es gibt ja wirklich alles, was man sich vorstellen kann – vom Tentakel-Fetisch bis zum Windeltragen beim Sex", meint Singer.

      Franziska Singer (37) deckt lustvoll Geheimnisse auf.
      Franziska Singer (37) deckt lustvoll Geheimnisse auf.
      Stefan Joham

      Podcasterin wurde "Opfer" von Fuß-Fetischisten

      Auch die 37-Jährige selbst wurde einmal "Opfer" von Fuß-Fetischisten: "Auf der Internet-Seite 'WikiFeet' sind ohne mein Wissen private Fotos von meinen Füßen gelandet. Nachdem ich es entdeckt hatte, habe ich hingeschrieben, und die Fotos wurden wieder gelöscht", kann die ausgebildete Schauspielerin heute über den Vorfall schmunzeln. 

      Der Podcast zielt aber nicht nur auf reine Skandallust ab: "Je mehr man weiß, umso eher kann man falsche Scham und Vorurteile aus der Welt schaffen. Es geht ja nicht nur um Sex, sondern auch um Liebe und Identität. Denn Sex und Liebe kann man nicht vollständig voneinander trennen."