Niederösterreich

Senioren-Aufstand gegen EU-Fahrtauglichkeits-Check

Die NÖ-Senioren sprechen sich gegen die von der EU geplanten Überprüfungen im Alter aus. Obmann Nowohradsky spricht von einer "Diskriminierung".

Senioren sollen laut einem EU-Gesetzesentwurf in Zukunft beweisen müssen, dass sie noch fit für den Straßenvekehr sind.
Senioren sollen laut einem EU-Gesetzesentwurf in Zukunft beweisen müssen, dass sie noch fit für den Straßenvekehr sind.
Getty Images/iStockphoto

Die EU denkt an, Menschen über 70 Jahre zu regelmäßigen Überprüfungen ihrer Fahrtauglichkeit zu verpflichten. Ein entsprechender Gesetzesentwurf der EU-Kommission liegt bereits vor.

"Diskriminierung der älteren Generation"

Der Landesobmann der Niederösterreichischen Senioren, Herbert Nowohradsky, lehnt das Vorhaben entschieden ab: "Diese Vorgangsweise der EU-Kommission ist eine klare Diskriminierung der älteren Generation und spricht den Menschen jegliche Eigenverantwortung ab." Es sei zu bedenken, dass Über-70-Jährige wertvolle Fahrtdienste in Familie, Nachbarschaft und Vereinen leisten und es im ländlichen Raum oft kein gut ausgebautes Öffi-Netz gibt. Außerdem gebe es laut Nowohradsky wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass es keine deutlichen Unterschiede im Fahrverhalten der Generationen gibt.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf

    Tatsächlich passen im Alter viele ihr Fahrverhalten an. Senioren fahren umsichtiger und langsamer. Auf der anderen Seite nimmt im Alter unter anderem die Reaktionsgeschwindigkeit ab und Augen und Ohren werden schwächer, was es schwieriger macht, ein Fahrzeug sicher zu lenken. Das betonen auch mehrere Organisationen wie der Verkehrsclub Österreich, das Kuratorium für Verkehrssicherheit, der ADAC und auch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) bereits seit Jahren.

    Checks empfohlen

    Wer in Österreich den Führerschein schafft, bekommt ihn auf Lebenszeit. Verpflichtete Fahrtauglichkeitschecks wie in vielen anderen EU-Ländern (in Italien beispielsweise müssen Über-50-Jährige alle fünf Jahre zur Kontrolle) gibt es nicht. Personen, die an einer Krankheit leiden, oder merken, dass ihre motorischen oder geistigen Fähigkeiten nachlassen, wird jedoch empfohlen, überprüfen zu lassen, ob sie noch fit für den Straßenverkehr sind.

    An der Unterhaltung teilnehmen