Tierisch traurig

Seltene Bärin starb nach ihrem Nachwuchs am selben Tag

"Nakoda" wurde auch die "Weiße Bärin" genannt und starb kürzlich im Yoho-Nationalpark in Kanada unter bedauerlichen Umständen.

Seltene Bärin starb nach ihrem Nachwuchs am selben Tag
Die hübsche "Nakoda" hatte weißes Fell.
Screenshot Instagram©jasonleobantle

Während man sich bei uns in Mitteleuropa so schrecklich vor dem Bären fürchtet, dass bei jeder Sichtung sofort politisches Kapital aus dem selektiven Abschuss gezogen wird, ist es in Nordamerika völlig normal, dass man in der großzügigen Natur auf den Meister Petz treffen kann. Dort ist sogar der frühzeitige Tod eines Grizzlys eine Tragödie – vor allem, wenn es sich um ein seltenes Exemplar wie Bärin "Nakoda" handelt.

Der weiße Bär

"Nakoda" ist seit vier Jahren eine mediale Berühmtheit, da sie eine wirklich hübsche Bärin mit graublondem Fell war. Doch wie es leider öfter der Fall ist, je seltener ein Tier, desto höher der Touristenauflauf. "Nakoda" musste immer wieder von den Schutzzäunen des Highways weggelockt werden, weil sie weder Angst noch Respekt vor Autos oder gar Zügen hatte. Menschen schienen die Bärin zu faszinieren, mit den leckeren Keksen im Gepäck, die ihr so leicht überlassen wurden.

Schon 2022 begannen die Wildtierhüter des Nationalparks die Bärin regelmäßig zu verfolgen, um sie von der gefährlichen Autobahn fernzuhalten. Mehrere Male gelang es auch "Nakoda" einzufangen und wieder in die Wildnis zu bringen, doch die neugierige Bärin wurde von Autos offenbar magisch angezogen.

Tragödie

Wie in einem schlechten Kinofilm, wo man das Ende bereits in den ersten 20 Minuten erahnt, kam es wie es kommen musste und "Nakoda" wurde auf dem Highway tödlich angefahren - nur ein paar Stunden nachdem auch ihr Nachwuchs auf der selben Straße getötet wurde. Die weiße Bärin schleppte sich dann noch schwerverletzt in ein undurchdringliches Waldstück um zu sterben.

"Habituation"

In der Fachsprache wird ein so ein Verhalten auch "Habituation" genannt und beschreibt einen besonderen Zustand der Gewöhnung. Für "Nakoda" hatte die Straße nach jahrelanger Konditionierung, wo nichts passierte, den Schrecken verloren, weshalb sie dort nie von einer Gefahr ausging. Im Gegenteil - Besucher fahren langsam oder bleiben sogar stehen um Wildtiere mit Lebensmitteln anzulocken. Die weiße Bärin ist "nur" einer von 23 toten Bären im Nationalpark, die alle durch Fahrzeuge ums Leben kamen.

Genau deshalb ist es auch so wichtig, Wildtiere nicht anzufüttern und ihnen psychologisch das "Fürchten" zu lehren. Denn auch wenn wir vielleicht persönlich nicht zu ihren Feinden zählen wollen, so sind es unsere Maschinen und Transportmittel meistens.

Auf den Punkt gebracht

  • Die seltene Bärin "Nakoda" starb tragischerweise zusammen mit ihrem Nachwuchs im Yoho-Nationalpark in Kanada, nachdem sie beide auf der Straße von Autos getötet wurden
  • Die Bärin war eine mediale Berühmtheit und wurde regelmäßig von Touristen angefüttert, was zu ihrer Gewöhnung an die Nähe von Straßen führte
  • Dies führte zu einem traurigen Ende, das auf die Gefahren der Habituation von Wildtieren durch Menschen hinweist
red, tine
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