Welt

Selfie-Ignorant (23) stürzt in den Krater des Vesuvs

Ein Selfie wurde einem Touristen aus den USA zum Verhängnis: Der 23-Jährige verlor das Gleichgewicht und stürzte in den Krater des Vulkans Vesuv.

20 Minuten
Am 9. Juli 2022 musste ein Tourist aus den USA aus dem Krater des Vesuvs gerettet werden.
Am 9. Juli 2022 musste ein Tourist aus den USA aus dem Krater des Vesuvs gerettet werden.
Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico

Ein 23-jähriger Tourist aus den USA musste am Samstagabend von italienischen Sicherheitskräften aus dem Krater des Vesuvs gerettet werden. Der Mann war sieben Meter in die Tiefen des 1.281 Meter hohen Vulkans gestürzt, nachdem ihm sein Handy aus der Hand gefallen war. Der US-Amerikanerversuchte gerade, in einer für Touristen nicht zugänglichen Zone ein Selfie zu machen. Nachdem er gerettet worden war, wurden er und drei seiner Familienmitglieder wegen widerrechtlichen Eindringens in öffentliches Gelände angezeigt.

Der Notruf ging zunächst bei den Förstern der Parkstation ein, die die Polizeistation von Ercolano alarmierten. Bei der Rettungsaktion kam ein Helikopter zum Einsatz. Bergretter seilten sich zum verletzten Mann hinunter. Der Tourist hatte Schnittwunden sowie Prellungen an Armen und Rücken erlitten. Er weigerte sich nach der Rettung aber, in ein Spital gebracht zu werden.

Touristen wollten am Parkeingang nicht warten

Wie das Portal "La Settimana" berichtet, hatte die US-Familie bei der Wanderung zum Vulkan eine unerlaubte Route genommen. Als die Gruppe an den Drehkreuzen ankam, entschied sie sich, sämtliche Warnschilder auf dem Weg zum Gipfel des Vulkans zu ignorieren, um die Warteschlange zu umgehen. Am Krater angekommen, holte der 23-Jährige sein Handy hervor, um Selfies zu machen. Als ihm das Handy aus der Hand rutschte, verlor der Mann das Gleichgewicht und stürzte in den Vulkan.

Zusammen mit der vierköpfigen Familie aus den USA wurden laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zwei weitere Touristen angezeigt, die ebenfalls ohne Genehmigung die verbotene Route zum Vesuv genommen hatten.

Vesuv könnte jederzeit ausbrechen

Der Vesuv ist einer der bekanntesten Vulkane der Welt. Im Jahr 79 n. Chr. bedeckten Asche, Schlamm und Lava nach mehreren Ausbrüchen des Vesuvs das römische Pompeji. Im 18. Jahrhundert wurde die antike Stadt wiederentdeckt.

Bis heute zählt der Vesuv zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt. Für ihn sind lange Ruhephasen typisch, um dann in einer gewaltigen Eruption zu explodieren, wie das Portal Vulkane.net erklärt. Dennoch befindet sich an seiner Flanke die dicht besiedelte Stadt Neapel. Im Falle eines erneuten, großen Ausbruches wie in der Antike wäre die Katastrophe perfekt. Selbst mit den ausgeklügelten Frühwarnsystemen der Vulkanologen dürfte es unmöglich sein, die Millionenstadt rechtzeitig zu evakuieren.

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