Vorerst keine Gespräche

Selenski zu Putins Frieden-Idee: "Er hat krankes Hirn"

Der Kremlchef hat am Donnerstag seine Gesprächsbereitschaft im Ukraine-Krieg signalisiert. In Kiew glaubt man den Botschaften Putins nicht.

Selenski zu Putins Frieden-Idee: "Er hat krankes Hirn"
Wolodimir Selenski glaubt nicht an die Gesprächsbereitschaft Russlands.
Reuters – "Heute"-Montage

Der russische Präsident hat beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok gleich mit mehreren Aussagen aufhorchen lassen. So ist Russland nach seinen Worten zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine bereit. Sollte es im vom Kreml angegriffenen Land den Wunsch nach Gesprächen geben, "werden wir uns nicht weigern", sagte Putin.

"Krankes Hirn"

Beim Auftritt auf dem Ambrosetti-Forum am Comer See lehnte Wolodimir Selenski ein Einfrieren des Krieges nach dem Vorbild des Koreakrieges erneut ab. Verhandlungen mit Russland werde es zudem nur aus einer Position der Stärke heraus geben. Kremlchef Wladimir Putin, dem Selenski ein "krankes Hirn" attestierte, wolle die Ukraine einfach nur vernichten und nicht verhandeln. Daher müsse er zum Frieden gezwungen werden, betonte Selenski.

Der ukrainische Präsident bekräftigte, dass die Streitkräfte seines Landes nur militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet mit weitreichenden Waffen angreifen wollten. "Wir wollen diese weitreichenden Waffen nur für militärische Ziele von 100 bis 300 Kilometer Entfernung einsetzen, das ist alles", sagte er. "Wir greifen niemals, niemals ihre zivile Infrastruktur an."

Skepsis über Angriffe auf Russland

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte sich zuvor bei der Konferenz in Ramstein mit Blick auf Forderungen der Ukraine, Waffen mit größerer Reichweite auch gegen Ziele in Russland richten zu dürfen, zurückhaltend gezeigt. "Ich glaube nicht, dass eine bestimmte Fähigkeit entscheidend sein wird", sagte Austin zum Abschluss des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein. Das aktuelle Gefechtsfeld zeige, dass Russland bestimmte Flugzeuge, die Gleitbomben einsetzen können, verlegt hätte – sodass sie außerhalb der Reichweite von Raketen vom US-Typ ATACMS stationiert sind.

Bilder: Bürger Kiews flüchten vor Raketen-Großangriff in U-Bahn

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    Am 26. August 2024 führte Russland einen der größten Raketen- und Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn durch. Menschen in Kiew suchten in der U-Bahn Schutz.
    Am 26. August 2024 führte Russland einen der größten Raketen- und Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn durch. Menschen in Kiew suchten in der U-Bahn Schutz.
    REUTERS/Yurii Kovalenko

    Auf das Nachhaken eines Journalisten, wonach Selenski gesagt habe, es gebe strategische Ziele in Russland, die mit Waffen größerer Reichweite getroffen werden könnten, reagierte Austin ausweichend. Es gebe viele Ziele in Russland und die Ukraine verfüge über zahlreiche Möglichkeiten, diese anzugreifen – etwa mit Drohnen. "Ich denke, dass wir in absehbarer Zukunft dafür sorgen werden, dass wir uns weiterhin darauf konzentrieren, der Ukraine dabei zu helfen, ihr Hoheitsgebiet wirksam zu verteidigen", so Austin weiter.

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg signalisiert, was in Kiew jedoch auf Skepsis stößt
      • Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski lehnt Verhandlungen mit Russland ab und bezeichnet Putin als jemanden mit einem "kranken Hirn", der die Ukraine vernichten wolle, während US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sich zurückhaltend zu Forderungen nach Waffen mit größerer Reichweite äußerte
      20 Minuten, red
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