Nach Aufreger-Sager

Selenski rudert zurück: "Wir wollen keine Atomwaffen"

Die Ukraine müsse Atomwaffen besitzen, oder NATO-Mitglied sein – mit dieser Ansage sorgte Wolodimir Selenski für Aufsehen. Jetzt rudert er zurück.

Roman Palman
Selenski rudert zurück: "Wir wollen keine Atomwaffen"
Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski strebt eine schnelle NATO-Mitgliedschaft für sein Land an.
IMAGO/NurPhoto

Beim EU-Gipfel in Brüssel vergangene Woche schockte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski die Welt. Dort rückte er einen schnellen NATO-Beitritt seines Landes ins Zentrum seines vorgestellten "Siegesplanes" gegen die russischen Invasion. Die von ihm genannte Alternative sorgte für Aufregung: "Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben, dann werden sie unsere Verteidigung sein, oder wir müssen eine Art von Bündnis eingehen."

Später ruderte der Staatspräsident zurück, er sei missverstanden worden. Daraufhin präzisierte er: "Wir haben nie darüber gesprochen, dass wir den Bau von Atomwaffen vorbereiten". Die Ukraine wolle keinen eigenen "nuklearen Schirm", sondern eine NATO-Mitgliedschaft: "Wir sind ein friedlicher Staat. Die NATO ist heute besser als jede Art von Waffen. Vor allem solch gefährliche."

"Wer hat darunter gelitten? Die Ukraine!"

Selenski erinnerte an das Budapester Memorandum von 1994. Die Ukraine hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion das drittgrößte Atomwaffen-Arsenal der Welt geerbt, gab dieses aber für "die Garantie von Sicherheit und territorialer Integrität" durch den jetzigen Kriegsgegner Russland, den USA und Großbritannien auf.

"Welche dieser großen Atommächte hat darunter gelitten? Alle von ihnen?", wird er durch "Blick" zitiert. "Nein. Die Ukraine hat gelitten", gab er sich gleich selbst die Antwort. "Wer hat die Atomwaffen aufgegeben? Alle? Nein. Die Ukraine. Wer kämpft heute? Die Ukraine." Sein Land habe den abschreckenden Schutz einer nuklearen Antwort auf eine Invasion aufgegeben, aber "nichts dafür bekommen".

Auch Deutschland bemühte sich um eine Deeskalation der Worte: Dass Wladimir Putin die damals gegeben Sicherheitsgarantien mit Füßen trete, "sehen wir ja jeden Tag", heißt es aus Regierungskreisen.

Der Kreml-Despot antwortete mit den üblichen Drohungen auf den Selenski-Sager: "Auf jeden Schritt in diese Richtung wird es eine entsprechende Reaktion geben". Russland werde "unter keinen Umständen zulassen", dass die Ukraine eigene Atomwaffen entwickle.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sorgte mit seiner Aussage, die Ukraine müsse entweder Atomwaffen besitzen oder NATO-Mitglied sein, für Aufsehen, ruderte jedoch später zurück und betonte, dass die Ukraine keine Atomwaffen anstrebe, sondern eine NATO-Mitgliedschaft
    • Selenski erinnerte an das Budapester Memorandum von 1994 und kritisierte, dass die Ukraine trotz des Verzichts auf Atomwaffen keine Sicherheit erhalten habe
    rcp
    Akt.