Ukraine

Selenski bringt Asow-Verteidiger in die Ukraine zurück

Wolodimir Selenski hat mehrere an der Verteidigung des Stahlwerks Asowstal in Mariupol beteiligte hochrangige Offiziere aus der Türkei heimgebracht.

Selenski bringt Verteidiger des Asowstal-Werks in die Ukraine zurück.
Selenski bringt Verteidiger des Asowstal-Werks in die Ukraine zurück.
Screenshot Instagram

"Zuhause", unterschrieb Selenski am Samstag ein Foto auf seinem Twitter-Account, das ihn im Flugzeug zusammen mit drei Kommandeuren des Regiments "Asow", dem Chef der Marineinfanteriebrigade 36, Serhij Wolynsk, und dem Kommandeur der 12. Brigade der Nationalgarde, Denys Schlehu, zeigt. Die Männer waren nach der Eroberung von Asowstal in russische Gefangenschaft geraten, wurden dann aber an die Türkei ausgeliefert.

Sie seien nun "nach Verhandlungen mit der türkischen Seite" wieder in ihre Heimat zurückgebracht worden, heißt es auf der Seite der ukrainischen Präsidialadministration. Selenski habe sie am Flughafen von Istanbul getroffen und zu ihrer Rückkehr beglückwünscht.

Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde die Hafenstadt Mariupol zum Epizentrum erbitterter Kämpfe. Mehrere Monate dauerten die Gefechte um die von russischen Truppen eingeschlossene Stadt. Am Ende hatten sich noch mehrere Tausend ukrainische Soldaten, darunter auch Kämpfer des nationalistischen Asow-Regiments im Stahlwerk Asowstal verschanzt. Erst im Mai ergaben sich die letzten Verteidiger.

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    Nach seinem kürzlichen Besuch in der Nähe von Bachmut besucht Wolodimir Selenski am Montag erneut Armeestellungen an der Front, diesmal in Saporischschja.
    Nach seinem kürzlichen Besuch in der Nähe von Bachmut besucht Wolodimir Selenski am Montag erneut Armeestellungen an der Front, diesmal in Saporischschja.
    via REUTERS

    Russland kocht offenbar vor Wut

    Russland wollte eigentlich den ukrainischen Kämpfern den Prozess machen. Gerade das nationalistische Asow-Regiment diente Moskau immer wieder als Rechtfertigung für den bereits mehr als 16 Monaten dauernden Angriffskrieg und für die Behauptung, die Ukraine angeblich von "Faschisten" zu "befreien". Trotzdem schob sie später mehrere Kommandeure des Regiments in die Türkei ab. Damals hieß es, dass sie nur unter der Bedingung, bis zum Kriegsende dort zu bleiben, freigelassen wurden.

    In den Tunneln unter dem Stahlwerk hatten in der langen Schlacht um Mariupol die letzten ukrainischen Verteidiger ausgeharrt. Letztlich ergaben sich mehr als 2.000 von ihnen Mitte Mai 2022 den Russen und kamen in Gefangenschaft. In einem Gefangenenaustausch wurden die fünf Männer freigelassen und in die Türkei überstellt. Dort sollten sie laut der Vereinbarung eigentlich bis zum Ende des Krieges bleiben.

    Weder aus Ankara noch aus Kiew gab es eine Erklärung, warum sie nun mit Selenski wieder in ihre Heimat zurückreisten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte aber, es sei ein klarer Verstoß gegen die Übereinkunft, nicht nur vonseiten der Ukraine, sondern auch vonseiten der Türkei. Ankara hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs immer wieder als Vermittler agiert, unter anderem beim wichtigen Getreideabkommen.

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