Österreich
Seisenbacher will nicht raus aus der Ukraine
Ex-Judo-Olympionike Peter Seisenbacher hat Rechtsmittel gegen den Bescheid eingeleitet, der ihn zu Ausreise aus der Ukraine auffordert.
Peter Seisenbacher will nicht aus der Ukraine ausreisen. Am Donnerstag hat er Rechtsmittel gegen den Ausreisebescheid eingereicht. Laut der ukrainischen Migrationsbehörde (DMS) sollte er wegen Verstößen gegen das Fremdenrecht bis zum 12. Oktober aus dem Land ausreisen.
Seisenbacher fordert das Verwaltungsgericht von Kiew auf, den Bescheid aufzuheben. Er war zuvor bereits der Auslieferung an Österreich entgangen, weil der Delikt in der Ukraine als verjährt gilt. Laut Anklage soll Seisenbacher zwischen 1997 und 2004 unmündige Judo-Schülerinnen sexuell schwer missbraucht haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Ein Verhandlungstermin des Antrags in Kiew ist noch nicht fixiert.
Kein Pass
Derzeit besitzt Seisenbacher keine gültigen Reisedokumente. Zwei österreichische Pässe wurden nach einer Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft Tulln für nichtig erklärt. Eine Reise nach Österreich kann er nur mit Erlaubnis der österreichischen Behörden antreten. Am Landesgericht Wien würde ihn aber ein Prozess erwarten.
Der Ex-Judo-Trainer und zweifache Olympiasieger hatte sich vor einem Gerichtstermin im Dezember des vergangenen Jahres aus Österreich abgesetzt. Erst nach 225 Tagen auf der Flucht konnte er in Kiew von einem Spezialkommando festgenommen werden.
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(lu)