Österreich
Seisenbacher vor Auslieferung nach Wien
Seine Telefonate mit "Mama" brachten die Ermittler auf die Spur von Peter Seisenbacher: Bald könnte es ein Wiedersehen geben, die Auslieferung wurde beantragt.
Seit mehr als zweihundert Tagen wurde Peter Seisenbacher mit internationalem Haftbefehl gesucht. Am Dienstag (1. August) konnte der Doppelolympiasieger in einer spärlichen Wohnung in Kiew festgenommen werden. Nun soll seine Auslieferung kurz bevorstehen.
Er wurde von der ukrainischen Polizei vollkommen überrumpelt, wie ein Video des Einsatzes zeigt ("heute.at" berichtete). Seisenbacher war bei seiner Verhaftung nur mit einer Unterhose bekleidet.
Sein Versteck war aufgeflogen, nachdem der frühere Leistungssportler regelmäßig mit seiner Mutter in Wien telefoniert hatte. Diese könnte er jetzt bald wiedersehen. Ein Auslieferungsantrag nach Österreich wurde bei den Behörden in Kiew schon eingebracht. Alle Modalitäten seien schon geregelt, so der "ORF Teletext" am Mittwochnachmittag. Am morgigen Donnerstag soll die Haftverhandlung stattfinden.
Seisenbacher hatte seit Jahrzehnten gute Verbindungen in den Osten. Seit Ende seiner aktiven Sportlerkarriere arbeitet der 57-Jährige als Trainer. Unter seiner Leitung konnten die Judo-Herrennationalmannschaften von Georgien und Aserbaidschan Medaillen erringen.
Dem Ex-Judoka wird vorgeworfen, in seiner Zeit als Trainer drei minderjährige Nachwuchssportlerinnen im Alter von neun bis 13 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. (red)