Kein Team?
"Seine Meinung!" LASK-Kapitän widerspricht Schopp
Der LASK verabschiedete sich mit einem mageren 1:1 in der Conference League in die Winterpause. Doch rumort es bei den Oberösterreichern?
Nur Rang sieben in der Bundesliga-Tabelle und aktuell nicht auf Kurs Richtung Meister-Play-off, dazu mit drei Pünktchen als Vorletzter sang- und klanglos aus der Conference League ausgeschieden – der LASK erlebte einen Herbst zum Vergessen samt Trainerwechsel zu Markus Schopp. Da war das 1:1-Remis am Donnerstagabend in der Conference League gegen den isländischen Vertreter Vikingur Reykjavik nur ein schwacher Trost.
Der Frust bei den Stahlstädtern war jedenfalls groß. "Das Spiel spiegelt unsere ganze Saison wider. Wir gehen durch einen Elfmeter in Rückstand, dann rennst du wieder hinterher", blickte Maximilian Entrup bei "Sky" auf das letzte Spiel des Jahres, in dem Ari Sigurpalsson die Isländer per Strafstoß in Front gebracht hatte (23.), Marin Ljubicic drei Minuten später zum 1:1 traf (26.). "Du bist spielbestimmend, drückst auf das zweite Tor, es gelingt aber nicht. Gut ist, dass wir zu den Chancen gekommen sind, negativ, dass wir sie nicht machen", ergänzte der Torjäger.
"Es tut extrem weh. Das internationale Geschäft haben wir uns ganz anders vorgestellt. Wir haben drei Punkte aus sechs Spielen geholt, das ist für diesen Verein viel zu wenig. Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns wieder für das internationale Geschäft qualifizieren, dass wir es besser machen", meinte Entrup weiter.
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LASK-Kapitän widerspricht seinem Trainer
In Linz rumort es jedenfalls. Zumindest deutet einiges darauf hin. Trainer und Sportdirektor Schopp sprach zuletzt mehrmals den fehlenden Zusammenhalt in der Kabine an. Der LASK sei zwar eine Mannschaft, aber kein Team, hatte der Trainer mehrmals betont. Mit dieser Aussage konnte sein Kapitän Robert Zulj im Anschluss an das Spiel aber nur wenig anfangen. Das sei "seine Meinung", meinte der 32--Jährige. "Ich weiß nicht, was der Trainer damit gemeint hat. Ich kann nur sagen, dass wir seit zweieinhalb Jahren den Kern der Mannschaft beieinander haben. Wir waren zweimal souverän Dritter in Österreich, haben letztes Jahr sehr gute Spiele in der Europa League absolviert. Jetzt haben wir einmal eine Schwächephase, und es heißt gleich, die Mannschaft sei nicht intakt, oder es gäbe zu viele Individualisten. Das sehe ich nicht so, das muss ich ganz ehrlich sagen", widersprach der LASK-Kapitän seinem Trainer.
Schopp sah hingegen die Aussagen des Linzer Führungsspielers als positiv an: "Es ist ganz wichtig, dass wir Spieler haben, die nach außen hin klar auftreten und ein Gesicht zeigen. Diese Persönlichkeiten, die wir im Kader haben, müssen wir zu einem Team formen."
"Es geht nur über Einzelspieler, die auch Führungsqualitäten beweisen müssen. Da müssen wir uns alle bei der eigenen Nase nehmen. Wir müsse zusammenwachsen, nur so kommt man als Mannschaft gemeinsam wieder raus, das war in den letzten Wochen nicht zu erkennen, heute war es ein Schritt in die richtige Richtung", stützte Entrup hingegen die Meinung seines Trainers.
Im Winter soll mit dem Kaderumbruch zumindest schrittweise begonnen werden. Dafür muss es aber auch Abgänge geben...
Auf den Punkt gebracht
- Der LASK verabschiedete sich mit einem enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen Vikingur Reykjavik in die Winterpause der Conference League, was die ohnehin schon schwierige Saison des Vereins unterstreicht.
- Während Trainer Markus Schopp den fehlenden Zusammenhalt im Team kritisiert, widerspricht Kapitän Robert Zulj dieser Einschätzung und betont die bisherigen Erfolge und den Zusammenhalt der Mannschaft.