"Wir sind Kaiser"-Star

Seine Majestät setzt sich für den Umweltschutz ein

Als Kaiser könnte er Bodenversiegelungen in Österreich per Dekret verbieten, als Kabarettist muss Robert Palfrader für den Umweltschutz hart kämpfen.
Bernd Watzka
05.12.2024, 07:00

Zum Weltbodentag am 5. Dezember macht das Satire-Trio "Wir Staatskünstler" mit Robert Palfrader (alias Kaiser Robert Heinrich I. in "Wir sind Kaiser"), Florian Scheuba und Thomas Maurer auf die "verheerenden Folgen der sinnlosen Versiegelung" aufmerksam.

Österreich bald "bodenlos"

"Bodenlos blöd ist in Österreich vieles. Dass die permanente Immer-Mehr-Versiegelung dazu führt, dass Österreich buchstäblich bodenlos wird, ist besonders deppert", warnen die drei Kabarettisten in einem Statement.

Wörthersee jedes Jahr versiegelt

Der Flächenverbrauch in Österreich hat dramatische Ausmaße angenommen: "Jährlich werden 20 Quadratkilometer Boden – eine Fläche so groß wie der Wörthersee – durch Asphalt, Beton und Bebauung versiegelt", heißt es in der Aussendung.

Überflutungen und Dürre

Die Zerstörung unserer fruchtbaren Böden hat massive Konsequenzen: Versiegelte Flächen können weder Wasser speichern noch kühlen, tragen zu Überflutungen und Dürre bei und sind für landwirtschaftliche Nutzung verloren, warnen Experten.

"Wir Staatskünstler" wollen am Weltbodentag (5. Dezember) im Rabenhof für Lacher sorgen.
Rabenhof
„Jeder verlorene Quadratmeter ist eine Bedrohung für unsere Zukunft.“
Leonhard HartingerProjektleiter für Bodenschutz im Klimabündnis

Zu wenig Äcker für Eigenversorgung

"Es dauert 100 Jahre, bis ein Zentimeter Humus entsteht. Jeder verlorene Quadratmeter ist eine Bedrohung für unsere Zukunft", warnt Leonhard Hartinger vom Klimabündnis. "Besonders besorgniserregend" sei, dass Österreich "für die Eigenversorgung mit Lebensmitteln bereits jetzt das Vierfache seiner verfügbaren Ackerfläche" bräuchte.

Gemeindefinanzierung als Flächenfalle

Eine wichtige Ursache für den Flächenfraß sieht Hartinger in der Gemeindefinanzierung: "Im kontraproduktiven Wettbewerb um Kommunalsteuern neigen viele Gemeinden dazu, bodenfressenden Vorhaben abzunicken, da die Einnahmen sonst womöglich an die Nachbargemeinde gehen."

Eine der vielen Betonwüsten Österreichs: Parkplatz vor dem Schloss Schönbrunn.
Matjaz Krivic

Brache Flächen besser nutzen

Daher sei laut Hartinger eine Kehrtwende notwendig: "Bevor wir weiter unseren wertvollen Ackerflächen an den Kragen gehen, sollten wir die enormen Industrie- und Gewerbebrachen nutzen. Schätzungen zufolge entsprechen diese mit rund zehntausend Hektar der Fläche der Stadt Linz."

Lösungen liegen auf dem Tisch

Mehr als 200 Bodenbündnisgemeinden in Österreich zeigen in unterschiedlichsten Projekten Lösungen in der Vorsorge, aber auch beim Reparieren auf. 50 Gemeinden in Österreich setzen bereits auf Entsiegelung, um ihre Siedlungsräume an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.

Freigelegte Flächen können Wasser speichern, Starkniederschläge abmildern und an heißen Sommertagen kühlen.

Schutz wird von Politikern "Betoniert"

"Besonders enttäuschend" sei, dass "der Schutz unserer schönen Heimat Österreich und die Sicherheit unserer regionalen Ernährung von vielen Politikern einfach betoniert" werde. Dies  entspreche "sicher nicht dem Wunsch der breiten Bevölkerung", so Elke Kastner und Norbert Rainer, Geschäftsführer vom Klima- und Bodenbündnis Österreich.

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