Nach den schweren Explosionen im Wohngebiet Tarwekamp im niederländischen Den Haag hat die Polizei am späten Montagabend drei Männer als Verdächtige festgenommen. Neben den Festnahmen wurden mehrere Fahrzeuge sichergestellt, wie die Ermittler am Dienstag mitteilten.
Ob eines der beschlagnahmten Autos jenes Fahrzeug ist, das unmittelbar nach der Explosion mit hoher Geschwindigkeit vom Tatort davonfuhr, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen, wie das Newsportal AD schreibt.
Die Explosionen ereigneten sich am frühen Samstagmorgen. Sechs Menschen konnten nur tot aus den Trümmern geborgen werden, darunter drei Mitglieder einer Familie, Vater, Mutter und ihre 17 Jahre alte Tochter. Zudem wurden vier Menschen verletzt ins Spital eingeliefert.
Die Verdächtigen sollen im Laufe dieser Woche einem Haftrichter vorgeführt werden. Angaben zu ihren Wohnorten oder ihrem Alter wurden bisher nicht gemacht. Weitere Festnahmen schließt die Polizei nicht aus.
Seit Sonntag wird intensiv an der Aufklärung der Explosionen, die das betroffene Wohnhaus schwer beschädigten, ermittelt. Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung haben laut Polizei dabei geholfen, ein klareres Bild von den Ereignissen zu gewinnen. "Die Ursache der Explosion ist weiterhin unklar", erklärte die Polizei. Hinweise auf ein Drogenlabor oder eine Gasexplosion gebe es bislang nicht.
Währenddessen laufen Arbeiten, um die Stabilität des beschädigten Gebäudes zu gewährleisten. Sobald die Sicherheit gewährleistet ist, soll das forensische Team seine Untersuchungen vor Ort fortsetzen.
Den Haags Bürgermeister, Jan van Zanen, zeigte sich erleichtert über die Festnahmen: "Kompliment an die Ermittler für diese hervorragende Arbeit an einem so schwierigen Fall." Van Zanen betonte die Bedeutung der Festnahmen für die Opfer und Angehörigen. "Es ist wichtig, dass schnell Klarheit über die Ursache geschaffen wird. Diese Festnahmen bringen uns diesem Ziel näher und beruhigen auch die Anwohner ein bisschen."
In dieser Woche werde den Bewohnern die Rückkehr in ihre Häuser oder Geschäfte ermöglicht, um persönliche Gegenstände unter Begleitung abzuholen. "Die Auswirkungen dieser Tragödie werden noch lange zu spüren sein. Die Stadt wird alles tun, um die Betroffenen zu unterstützen", so van Zanen.
Die Polizei arbeite weiter mit Hochdruck an der Aufklärung. Noch gebe es viele offene Fragen, doch die Behörden seien zuversichtlich, die Hintergründe der Explosion bald klären zu können.
