Politik
"Hält ja keiner aus" – Kurz wird in Live-Talk emotional
Der Bundeskanzler gab bei einem Livestream auf Instagram am Mittwoch seltene Einblicke in sein Privatleben und machte Hoffnung auf den Sommer.
Auch im persönlichen Umfeld des Bundeskanzlers wurden schon Menschen infiziert. Mit teils fatalen Folgen, wie Sebastian Kurz bereits im Dezember enthüllte: "Ich kenne jemanden, der an Corona gestorben ist".
Im einem überraschend lockeren Live-Talk mit Peter L. Eppinger am Mittwoch teilte Kurz ein weiteres schockierendes Erlebnis aus seinem Freundeskreis mit den Zusehern:
"Ich habe gestern mit einem Freund von mir telefoniert, der schon sehr sehr schlecht geklungen hat. Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen, mit ihm zu telefonieren, weil ich das Gefühl hatte, er ringt bei jedem Satz nach Luft", schildert der Kanzler.
"Heute habe ich dann noch einmal angerufen, um mich zu erkundigen, wie es ihm geht. Mittlerweile ist er schon im Spital."
Das sei das "Heimtückische" an Corona, erklärt der Regierungschef. Viele Menschen würden nicht merken, dass sie infiziert sind, aber das Virus weiterverbreiten. Andere müssten dann mit schlimmen Krankheitsverläufen auf die Intensivstationen.
Um diese zu schützen, sei es notwendig die verhängten Maßnahmen zu befolgen, mahnt Kurz: "Wenn sich niemand an die Regeln hält, dann würde einfach unser System kollabieren."
"Eltern nervt es, Freundin nervt es"
"So bitter es ist, es bleibt uns allen nichts über, als dass jeder versucht, einen Beitrag zu leisten und jeder versucht, sich im Großen und Ganzen an die Regeln zu halten". Er habe aber auch "volles Verständnis", für alle, die der Pandemie bereits müde werden. Es gehe ganz vielen Menschen so.
"Wenn ich mit meinen Eltern rede, die nervt es. Wenn ich mit meiner Freundin spreche, die nervt das. Mir geht es persönlich nicht anders."
100 Tage bis zum normalen Leben
"Es ist nicht möglich, sich ein ganzes Jahr zu isolieren und niemanden treffen. Das hält ja keiner aus", so der VP-Chef. Aber: Wenn man sich treffe, dann solle man vorher einen Test machen, oder sich im Freien aufhalten.
Durchhalten lautet die Parole weiterhin, doch Kurz stellt bereits ein Ende dieser Phase in Aussicht. "In 100 Tagen spätestens" werde jeder, der möchte, bereits eine erste Impfdosis bekommen haben. "Das ist dann der Moment, wo wir alle wieder unser Leben zurückhaben".
Auf dieses "furchtbare Jahr" werde im Sommer eine "coole Zeit" voller Euphorie und Genuss folgen. Darauf freue er sich schon.