Welt

Schwere Kämpfe im Sudan – zieht Putin die Fäden?

Die schwere Gefechte im Sudan forderten Hunderte Tote und Tausende Verletzte. Im Hintergrund soll der russische Präsident Putin die Fäden ziehen. 

David Huemer
RSF-Miliz-Führer Hemeti und der russische Präsident Wladimir Putin sollen gute Kontakte pflegen.
RSF-Miliz-Führer Hemeti und der russische Präsident Wladimir Putin sollen gute Kontakte pflegen.
- / AFP / picturedesk.com ("Heute"-Montage)

Seit zehn Tagen herrscht im nordafrikanischen Staat Sudan Ausnahmezustand. Bei Kämpfen zwischen der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz wurden mehr als 420 Menschen getötet und 3.730 Personen verletzt. 

Hintergrund der gewalttätigen Auseinandersetzungen ist der Machtkampf zweier Generäle. Dabei stehen sich Machthaber und Armeechef Abdel Fattah al-Burhan und sein Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, Anführer der paramilitärischen RSF-Miliz (Rapid Support Forces), gegenüber. Gemeinsam hatten sie 2021 gegen die Übergangsregierung geputscht, die nach dem Sturz des Autokraten Omar al-Baschir seit 2019 amtierte. Dann übernahm Burhan die Führung und Daglo, genannt "Hemeti", wurde sein Vize.

Doch: "Das war nie ein echtes Bündnis, sondern eine Zweckehe", sagt der Politikwissenschaftler Hamid Chalafallah. Die Differenzen vertieften sich und eskalierten schließlich, als die RSF-Miliz in die reguläre Armee eingegliedert werden sollte – eigentlich ein Schritt hin zur Bildung einer zivilen Regierung.

Unterstützt Putin RSF-Miliz?

Laut einem "CNN"-Bericht könnte Russlands Präsident Wladimir Putin auch im Sudan die Fäden ziehen. Putin soll enge Kontakte zu RSF-General Mohammed Hamdan Daglo pflegen. Zudem zeigen Satellitenbilder auffällige Aktivitäten auf Basen der russischen Söldnertruppe Wagner in Libyen. Russland soll laut Berichten westlicher Medien die RSF-Miliz mit Waffen und Munition beliefern. 

Daglo hingegen genehmigte dem Kreml den Bau einer russischen Militärbasis am Roten Meer. Schon lange soll Putin dieses Projekt anvisiert haben. Die Marinebasis "Bur Sudan" soll der russischen Marine den Zugriff auf das Rote Meer und den Indischen Ozean erleichtern. 

Zudem soll Russland enormes Interesse an den Erdöl- und Goldvorkommen zeigen. Allen voran der Chef der Söldner-Gruppe Wagner soll an Gold-Deals der beiden Länder maßgeblich beteiligt sein. 

Konfliktpotential mit dem Nahen Osten

Der russische Einfluss im Sudan soll vor allem Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Dorn im Auge sein. Zwar gelten beide Staaten als Unterstützer der Rebellen, einen Machthaber mit russischem Einfluss wollen sie allerdings um jeden Preis verhindern. Seit Jahren versuchen beide Länder aus wirtschaftlichem und finanziellem Interesse ihren Einfluss in der Region zu stärken.

Ein möglicher Konflikt zwischen den arabischen Ländern und Putin in der Region käme dennoch überraschend. Beide Golfstaaten gelten als wichtiger strategischer Partner des Kremls. So soll vor allem die VAE Projekte der Wagner-Gruppe in Libyen finanziert haben. Außerdem haben beide Staaten den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nicht verurteilt. 

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    An der Unterhaltung teilnehmen