Wintersport
Schweizer wollten uns Olympia-Gold stehlen
Alessandro Hämmerle hat für Österreich Olympia-Gold im Snowboard-Cross gewonnen. Die Schweiz wollte die Medaille aber für sich beanspruchen.
Das versuchte zumindest der Schweizer "Blick". "Ösi-Gold-Boarder ist eigentlich ein Schweizer", titelte das Blatt. Schließlich machte man sich im Westen Österreichs bereits über die "Eidgenossen" lustig. Würde man nur Vorarlberg nehmen, wäre das österreichische Bundesland alleine mit fünf Medaillen - davon zwei Goldenen - vor der Schweiz gelegen.
Mit Blick auf Hämmerles Herkunft wollte das Schweizer Blatt allerdings den 28-jährigen Cross-Star für die "Eidgenossen" beanspruchen. Schließlich wurde Hämmerle tatsächlich in der Schweiz geboren, wuchs im Kanton Thurgau als Sohn einer Schweizerin auf. Als der Snowboarder acht Jahre alt war, folgte die Übersiedlung nach Gaschurn.
"Mehr beibringen als den Dialekt"
Hämmerle selbst stellte am Samstag nach dem frühen Aus im Snowboardcross-Mixed-Bewerb klar, dass er eindeutig ein Österreich ist. "Meine ganze Snowboard-Ausbildung habe ich in Österreich gemacht, ich bin im Skigebiet bei uns aufgewachsen", und meinte launig in Richtung der "Eidgenossen": "Wenn die Schweizer die Medaille für sich wollen, hätten sie mir noch was Anderes beibringen müssen als den Dialekt."
Bereits zuvor meinte die Schweizer Mutter des 28-Jährigen in der "Krone": "Wären wir damals nicht übersiedelt, wäre er nie Snowboarder geworden." Also ist der dreifache Gesamtweltcupsieger ein waschechter Vorarlberger. Zumindest was das Snowboarden angeht...