Wegen zunehmender Trockenperioden im Sommer haben Wissenschaftler der Agrarforschung Schweiz Bäume als alternative Futterquelle für Wiederkäuer untersucht. Ihr Fazit: Gewisse Baumarten liefern mindestens gleich gute Nährwerte wie Gras.
Silberweide, Ziegenweide, Gemeine Esche und Bergahorn sind Baumarten, die einerseits viele Blätter produzieren und einen hohen Stickstoffgehalt aufweisen, so die Agrarforschung Schweiz. Sie seien sogar qualitativ besser als das Sommerweidegras.
Wichtig für die Fütterung mit diesen sogenannten Futterbäumen sei der Durchmesser der Äste, so die Forscher weiter. Bei sieben Ästen (mit einem Durchmesser von fünf Zentimetern) würden 20 Prozent der täglichen Trockensubstanz einer Milchkuh gedeckt.
Die jungen Zweige der Bäume haben zwar nur mäßigen Nährwert, enthalten aber viel Kupfer, Kalzium und Zink – was dazu beitragen kann, Mineralstoffmangel bei Tieren zu vermeiden.
Obwohl Futterbäume in der Landwirtschaft schon seit den Anfängen bekannt sind, gab es bisher keine Daten zu den Erträgen und Nährwerten. Wegen der zunehmenden Trockenperioden stiegen allerdings die Herausforderungen für die Landwirtschaftsbetriebe, hochwertiges Futter in großen Mengen zu produzieren.
In den vergangenen drei Jahrzehnten sind drei Viertel der Landflächen der Erde dauerhaft trockener geworden. Laut der UNCCD-Studie verwandelten sich 7,6 Prozent der Gebiete weltweit von feuchten Landschaften in Trockengebiete. Besonders stark betroffen von der Austrocknung sind dem Bericht zufolge Europa (96 Prozent der Fläche), Teile der westlichen Vereinigten Staaten, Brasilien, Ostasien und Zentralafrika.
Das Forschungsteam untersuchte daher das Futterpotenzial mit sieben in Mitteleuropa heimischen Baumarten und testete diese bei den Betrieben, die an dem vom Bundesamt für Landwirtschaft finanzierten Ressourcenprojekt teilnahmen.
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