Vorschlag aus der Schweiz

Warum unsere Kühe künftig Bäume fressen sollen

Dürre stellt Landwirte immer häufiger vor das Problem, hochwertiges Futter für ihre Nutztiere zu bekommen. Schweizer Forscher haben eine Alternative.
Bernd Watzka
11.04.2025, 09:00

Wegen zunehmender Trockenperioden im Sommer haben Wissenschaftler der Agrarforschung Schweiz Bäume als alternative Futterquelle für Wiederkäuer untersucht. Ihr Fazit: Gewisse Baumarten liefern mindestens gleich gute Nährwerte wie Gras.

Silberweide, Ziegenweide, Gemeine Esche und Bergahorn sind Baumarten, die einerseits viele Blätter produzieren und einen hohen Stickstoffgehalt aufweisen, so die Agrarforschung Schweiz. Sie seien sogar qualitativ besser als das Sommerweidegras.

Futterbäume enthalten wertvolle Mineralien

Wichtig für die Fütterung mit diesen sogenannten Futterbäumen sei der Durchmesser der Äste, so die Forscher weiter. Bei sieben Ästen (mit einem Durchmesser von fünf Zentimetern) würden 20 Prozent der täglichen Trockensubstanz einer Milchkuh gedeckt.

Die jungen Zweige der Bäume haben zwar nur mäßigen Nährwert, enthalten aber viel Kupfer, Kalzium und Zink – was dazu beitragen kann, Mineralstoffmangel bei Tieren zu vermeiden.

Herausforderungen in Landwirtschaft steigen

Obwohl Futterbäume in der Landwirtschaft schon seit den Anfängen bekannt sind, gab es bisher keine Daten zu den Erträgen und Nährwerten. Wegen der zunehmenden Trockenperioden stiegen allerdings die Herausforderungen für die Landwirtschaftsbetriebe, hochwertiges Futter in großen Mengen zu produzieren.

In den vergangenen drei Jahrzehnten sind drei Viertel der Landflächen der Erde dauerhaft trockener geworden. Laut der UNCCD-Studie verwandelten sich 7,6 Prozent der Gebiete weltweit von feuchten Landschaften in Trockengebiete. Besonders stark betroffen von der Austrocknung sind dem Bericht zufolge Europa (96 Prozent der Fläche), Teile der westlichen Vereinigten Staaten, Brasilien, Ostasien und Zentralafrika.

Sieben Baumarten untersucht

Das Forschungsteam untersuchte daher das Futterpotenzial mit sieben in Mitteleuropa heimischen Baumarten und testete diese bei den Betrieben, die an dem vom Bundesamt für Landwirtschaft finanzierten Ressourcenprojekt teilnahmen.

Wie Kühe von der Klima-Erwärmung betroffen sind

5 Auswirkungen der Klimakrise auf Rinder

  • Veränderungen in Wasserverfügbarkeit: Der Klimawandel führt zu unregelmäßigen Niederschlagsmustern und Wasserknappheit, was die Verfügbarkeit von Trinkwasser und Futter für Rinder beeinträchtigt.
  • Anstieg der Durchschnittstemperatur: Höhere Temperaturen können zu Hitzestress bei Rindern führen, was ihre Gesundheit und Produktivität negativ beeinflusst.
  • Schädlinge und Krankheiten: Mit dem Klimawandel breiten sich neue Schädlinge und Krankheiten aus, die Rinder befallen und die Tiergesundheit gefährden.
  • Methan-Emissionen: Rinder sind bedeutende Quellen für Methan, ein starkes Treibhausgas, das beim Verdauungsprozess entsteht. Der Klimawandel verstärkt die Auswirkungen dieser Emissionen auf die Umwelt.
  • Ertragsrückgang und Bodenerosion: Extremwetterereignisse wie Starkregen und Dürren führen zu Bodenerosion und Ertragsrückgängen, was die Futterproduktion für Rinder beeinträchtigt.
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