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Schweizer Forscher raten von Antigen-Schnelltests ab

Eine Studie aus der benachbarten Schweiz sorgt für Aufregung. Die Forscher haben PCR- und Schnelltests verglichen – mit vernichtendem Ergebnis.

Roman Palman
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Antigen-Schnelltests sind weniger treffsicher als PCR-Test. Symbolbild.
Antigen-Schnelltests sind weniger treffsicher als PCR-Test. Symbolbild.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Das Forschungsteam der Universität Bern hat den direkten Vergleich von Antigen-Schnelltests mit PCR-Tests unter realen Bedingungen angestellt. Dazu wurden insgesamt 1.465 Probanden mit beiden Methoden getestet. 

Insgesamt fand der PCR-Test unter der Stichprobe 141 infizierte Personen (9,6 Prozent), der Antigen-Schnelltest dagegen erkannte lediglich 95 Infektionen (6,4 Prozent). Somit wurden nur zwei von drei PCR-positiven Personen auch mit einem Antigen-Schnelltest ermittelt. 

Noch deutlicher war die Abweichung demnach bei Personen ohne Corona-Symptomen: Lediglich 44 Prozent der PCR-positiven Personen wurden auch mit den Schnelltests ermittelt. Damit würde die Treffsicherheit deutlich von den Herstellerangaben abweichen.

"Die Studie zeigt aber auch, dass Antigen-Schnelltests nur bedingt geeignet sind, um eine SARS-CoV-2 Infektion zuverlässig auszuschließen. Die heute zur Verfügung stehenden Antigen-Schnelltests sollten daher nur mit Vorbehalt im Rahmen der Covid-19-Maßnahmen eingesetzt werden", gibt Studienleiter Michael Nagler zu bedenken.

Experte: Teststrategie beibehalten

Zwar ist schon länger klar, dass Antigen-Schnelltests weniger treffsicher als PCR-Tests sind, die Studie zeigt aber erstmals unter kontrollierten Bedingungen auf, wie sehr die Genauigkeit auseinander klafft.

Für den Tiroler Gesundheitsexperten Armin Fidler ist das kein Grund zur Sorge, wie er dem ORF gegenüber erklärt. Das sei eben das Risiko von Antigen-Tests, die im Gegenzug dafür schnell und billig verfügbar seien.

Die Teststrategie in den bald wieder startenden Schulen, wo neben einem PCR-Test auch zwei Schnelltests pro Woche vorgesehen sind, müsse aber nicht angepasst werden. Stattdessen solle auf den Erfahrungen der dreiwöchigen Sicherheitsphase aufgebaut und eventuell nachgebessert werden.

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