Als "G'fraster" beschimpft

Schweine vor dem Parlament – Kampf gegen Tiergewalt

Der "Verein gegen Tierfabriken" versammelt sich vor dem Parlament. Aktivisten fordern Abschaffung von Vollspaltenböden.

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Schweine vor dem Parlament – Kampf gegen Tiergewalt
Protest des Vereins gegen Tierfabriken am Mittwochvormittag vor dem Hohen Haus: Vergleich der Vollspaltenböden.
VGT

Kampf gegen das Leiden der Tiere in Österreich: Erst vor kurzem deckte der "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) schlimme Zustände in einer heimischen Schweinefabrik auf. Der Verein hat die Nase voll: "Der von der ÖVP als Alternative präferierte, strukturierte 'Vollspaltenboden Neu' ist keine. Aus Sicht der Schweine ist der Unterschied zum unstrukturierten 'Vollspaltenboden Alt' nicht erkennbar!"

"Schwein hat nur eineinhalb A4 Seiten mehr Platz"

Aus diesem Grund versammelte sich der Verein am Mittwochvormittag vor dem Parlament, um der Öffentlichkeit sowie den Politikern beide Arten – den "strukturierten" als auch den "unstrukturierten" Vollspaltenboden – zu präsentieren und ihnen Folgendes zu veranschaulichen.

"Der Unterschied besteht in marginal mehr Platz pro Schwein von etwa 1,5 A4 -Seiten und einer Halbierung der Spaltenanzahl auf einem Drittel der Bodenfläche", ärgert sich der Verein gegen Tierfabriken. Eine Änderung müsse her, so die Tierschützer.

"Abgeordneter nannte uns G'fraster"

Wie der VGT in einer Presseaussendung mitteilt, kam auch der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl aus Tirol vorbei, der den Auftritt des VGT als Frechheit bezeichnete. "Nur um die mitfühlenden Tierschützer:innen zu provozieren, meinte er, ein knuspriger Schweinsbraten sei doch lecker. Die Aktivist:innen nannte er G‘fraster und schlug einer Tierschützerin auf die Hand, die ihm ein Flugblatt geben wollte", berichtet der Verein.

Ernsthafte Gespräche konnten die Aktivisten am heutigen Vormittag keine führen. Die Thematik "Vollspaltenböden" wurde beim Ministerrat, so teilt ein Sprecher mit, gar nicht erst angesprochen.

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"Unfassbar, dass die ÖVP nicht bereit zu einer menschlichen Entscheidung im Sinne der Schweine war. Wir können doch diese Tiere nicht auf scharfkantigen Betonspalten ohne Stroheinstreu dahin vegetieren lassen! Die Ausrede, dass zuerst die Konsument:innen Tierwohlfleisch kaufen müssen, ist längst widerlegt. Fast alle Konsument:innen sind bereit, mehr für Schweinefleisch zu bezahlen, wenn das alle tun und damit den Schweinen eine gewisse Lebensqualität geboten wird", so der VGT

"Wozu gibt es ein Parlament?"

Der Verein gegen Tierfabriken möchte nach wie vor nicht aufgeben. Die Mitglieder werden weiter für das Wohl der Tiere kämpfen: "Die Bürger:innen in Österreich erwarten sich, dass die Regierung Verantwortung übernimmt und nicht zulässt, dass 'Tierqualfleisch' überhaupt in Österreich produziert werden darf. Wozu gibt es ein Parlament, wenn man zuerst erwartet, dass sich alle freiwillig an intendierte Regelungen halten, bevor diese Gesetz werden?"

Der Protest wurde von den Aktivisten gegen 9 Uhr aufgelöst. Die Polizei musste nicht eingreifen. Der VGT fordert nach wie vor die sofortige Abschaffung der Vollspaltenböden in Österreich: "Und das nicht erst 2040!"

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der Verein gegen Tierfabriken protestierte vor dem Parlament gegen die Verwendung von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung
    • Sie kritisieren, dass die vorgeschlagene Alternative keinen wirklichen Unterschied macht und fordern eine bessere Behandlung der Tiere
    • Trotz des Protests wurde das Thema beim Ministerrat nicht angesprochen, was zu Frustration und Unverständnis seitens des Vereins führte
    red
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