Vater ortet Rassismus
Nachbarn jagen Wiener Familie mit Botschaften Angst ein
In Wien-Floridsdorf erhält eine Familie seit Monaten anonyme Briefe und Mails, die Kinder sollen zu laut sein. Der Fall wird zunehmend skurriler.
Im 21. Wiener Bezirk lebt "Heute"-Leser Ömer* (Name von der Redaktion geändert) in einem Genossenschaftsbau. Was seiner Familie seit Monaten wiederkehrt, kann sich der 34-Jährige selbst kaum erklären, denn: Immer wieder landen dubiose Botschaften in seinem Postfach und sogar im Mailordner. Jemand soll es auf seine Kinder abgesehen haben. Sie dürfen nirgendwo spielen – zumindest, wenn es nach unbekannten Nachbarn geht.
Briefe und Mails von Unbekannten – "Geht sicher schon über ein Jahr!"
Mit seinen drei Kindern spielt der Familienvater nicht nur in der Wohnung, sondern auch am Spielplatz vor dem Mehrparteienhaus. Bislang unbekannten Nachbarn stößt dies jedoch sauer auf, sie schicken dem Wiener seit Monaten dubiose Briefe. Ömer solle seinen Kindern beibringen, bei offenem Fenster, Durchqueren des Hofs und im Wohnhaus leise zu sein.
Ömer hat keine Ahnung, wer der Verfasser dieser Nachrichten ist. Persönlich wendete sich niemand an ihn. Der besorgte Vater sagt im "Heute"-Talk: "Das Ganze geht sicher schon über ein Jahr! Zuletzt fanden die Unbekannten sogar meine Mailadresse heraus und spammen mich jetzt mit Nachrichten voll!"
Für den Vater dreier Kinder hat das Verhalten der Unbekannten jedoch nichts mit der Lautstärke seiner Kinder zu tun, er ortet Rassismus. Dass die Kinder des Mannes mit türkischen Wurzeln – im Gegensatz zu anderen Kindern in dem Wohnhaus – nicht spielen sollen, ärgert Ömer. "Kinder sind manchmal laut, so ist es nun mal – ob die Nachbarn wollen oder nicht."
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Auf den Punkt gebracht
- In Wien-Floridsdorf erhält eine Familie seit Monaten anonyme Briefe und Mails, in denen sich Nachbarn über die angeblich zu lauten Kinder beschweren.
- Der Vater, Ömer, vermutet jedoch rassistische Motive hinter den Nachrichten, da seine Kinder im Gegensatz zu anderen Kindern im Wohnhaus nicht spielen dürfen.