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Schwangere stirbt an Hirnhautentzündung
Der Fall der 25-jährigen Berlinerin zeigt wieder einmal, wie gefährlich eine Pneumokokken-Infektion ist. Welche Form von Hirnhautentzündungen es gibt und wie man sich schützen kann.
Das dritte Baby sollte im April das Glück von Familie aus Berlin perfekt machen. Vor ein paar Tagen wurde die 25-jährige Franzsika noch mit einer Baby-Party überrascht, kurz darauf klagte die Hochschwangere über Kopf- und Nackenschmerzen. Im Krankenhaus diagnostizieren die Ärzte eine gefährlich Hirnhautentzündung - ausgelöst durch aggressive Pneumokokken. Eine Therapie mit Antibiotikum schlug nicht an. Innerhalb weniger Stunden war klar, dass die Ärzte ihr nicht mehr helfen können. Die junge Frau war bereits Hirntot und wurde nur noch von Maschinen am Leben gehalten. Das Baby konnte dennoch per Kaiserschnitt gesund auf die Welt gebracht werden, dann wurden die Maschinen abgeschaltet.
Ein Fall, der einmal mehr zeigt, wie gefährlich eine Hirnhautentzündung sein kann. Deshalb zeigen wir welche Formen der Krankheit es gibt und wie man sich dagegen schützen kann.
Alles Wissenswerte über eine Meningitis
Bei einer Meningitis, wie eine Hirnhautentzündung auch genannt wird, wurden die Hirn- und Rückmarkshäute (sie dienen als Schutzhülle für Gehirn und Rückenmark) meist durch Bakterien oder Viren entzündet.
Die Übertragung
Die Keime werden im Allgemeinen durch Tröpfcheninfektion, also etwa durch Niesen oder Husten, übertragen. Viele Menschen tragen Meningitis-Erreger in sich, ohne an einer Hirnhautentzündung zu erkranken.
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Die Formen
Von den Bakterien kommen vor allem Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae als Erreger in Frage. Auch im Rahmen einer Tuberkulose, die in Mitteleuropa selten geworden ist, oder einer Syphilis kann eine bakterielle Meningitis entstehen. Gelegentlich kann es auch zu einer direkten Fortleitung kommen, so zum Beispiel bei Kopfverletzungen mit Schädelbruch, aber auch bei Nasennebenhöhlen - oder Mittelohrentzündungen. In diesem Fall sind meist Staphylokokken die Erreger.
Eine virale Hirnhautentzündung wird oft in Verbindung mit einer anderen Viruserkrankung beobachtet. Beispielsweise haben bis zu 40 Prozent der Mumps-Patienten eine virale Meningitis. Die bekannteste virale Meningoenzephalitis ist die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die meist durch Zeckenstiche übertragen wird. Am häufigsten wird eine virale Meningitis durch Adenoviren hervorgerufen. Auch die Neuroborreliose wird auf Grund des Krankheitsverlaufs zu dieser Gruppe gezählt, obwohl der Erreger - die Borrelia burgdorferi - eher zur Gruppe der Bakterien zu zählen ist.
Die Symptome
Zunehmende, starke Kopf- und Nackenschmerzen, hohes Fieber, Nackensteifigkeit. Außerdem: Übelkeit, starkes Krankheitsgefühl, Reizbarkeit, Schläfrigkeit. Die Nackensteifigkeit ist typisches Anzeichen einer Meningitis: Versucht der Arzt, den Kopf des Patienten nach vorne auf die Brust zu beugen, ist dies nicht oder nur unter Schmerzen möglich. (kiky)