Österreich

Schultest in Eiseskälte hat nun unerwartete Folgen

Ein Bild eines Schülers, der angeblich im Freien eine Schularbeit schreiben muss, sorgt für Empörung. Die Causa hat nun unerwartete Konsequenzen.

Christine Ziechert
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Ein Schüler der Volksschule Voitsberg musste angeblich bei Eiseskälte einen Test im Freien schreiben.
Ein Schüler der Volksschule Voitsberg musste angeblich bei Eiseskälte einen Test im Freien schreiben.
zVg

Dieses Bild sorgte für helle Aufregung in ganz Österreich: ein neunjähriger Schüler sitzt mit dicker Winterkleidung bei minus 1 Grad Celsius vor dem offenen Fenster einer Klasse und schreibt angeblich an einem Sachunterrichtstest. Das schockierende Foto, das an einer Volksschule in Voitsberg aufgenommen wurde, verbreitete sich dann am Donnerstag wie ein Lauffeuer im Internet, wurde innerhalb von wenigen Stunden tausende Male geteilt und löste heftige Kritik am Vorgehen der Bildungseinrichtung aus. "Heute" berichtete.

Der hauptverantwortliche Jurist in der steirischen Bildungsdirektion und stellvertretende Bildungsdirektor Bernhard Just schildert gegenüber dem ORF, wie es zu der bizarren Situation kam:

"Das hat 15 Minuten gedauert"

"Im Laufe des Vormittags die Eltern mit dem Kind zur Schule gekommen, haben – wie es an dieser Schule üblich ist – ans Fenster geklopft, um Unterlagen oder dergleichen auszutauschen", erklärt er. Der Bub, der bisher daheim unterrichtet worden war, habe demonstrieren wollen, wie viel er gelernt hatte. Auch seine Eltern bestanden an der Teilnahme an diesem Test. Der kleine Jason durfte dann auch antreten, allerdings nur im Freien.

"Das hat 15 Minuten gedauert, und ist in dieser Form sicher nicht in Ordnung. Das ist nicht üblich, und das ist auch in der Form nicht zulässig", betont der Jurist.

Für die Verantwortlichen an der Volksschule bleibt das nicht ohne Folgen. Sie müssen am heutigen Freitag zu einem Dienstgespräch mit der Bildungsdirektion. "Sollte sich ein grobes Fehlverhalten herausstellen, sind dienstrechtliche Konsequenzen möglich", so ein Sprecher der Bildungsdirektion auf "Heute"-Nachfrage.

Konsequenzen für Wutbürger

Die Pädagogen sind aber nicht die einzigen, für die diese Causa ein Nachspiel haben könnte. "Konsequenzen gibt es für diejenigen, die da Falschmeldungen verbreiten, Drohungen aussprechen", schärft Bernhard Just nach. "Da ist die Polizei, soweit ich weiß, schon involviert, um Leute auch zur Rechenschaft zu ziehen, die aus einer möglicherweise verständlichen Erregung – wenn man so ein Bild sieht – weit über jede Grenze gehen". Das Ausmaß der Falschmeldungen, Beschimpfungen und auch Drohungen in Richtung der Schule sei laut dem Juristen erschreckend.

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