Österreich-News
Schülern ohne PCR-Test drohen "disziplinäre Maßnahmen"
Glattauer gibt Noten. Heute: Nur Kinder werden nicht maskenbefreit. Ohne PCR-Test schlechte Betragensnote. Und: "Ich glaub, mein Schwein pfeift."
Maskenpflicht "gefallen", Maßnahmen "nur noch in Teilbereichen". So liest man es jetzt überall. Aber aus der Perspektive von 1,2 Millionen Schülern (und deren Eltern) gilt das bestenfalls für eine Parallelwelt.
➤ Kinder fahren Öffis. Das bedeutet durchgehend FFP2- Maskenpflicht, oft schon ab Haltestelle bzw. Rolltreppe oder Lift; verriegelte Vordertüren in Bus und Bim, vorderste Sitzreihe fast überall gesperrt.
➤ Kinder sitzen in der Schule. Überall Maskenpflicht außer in der Klasse (und manchmal sogar dort, siehe dazu unten).
➤ Kinder kaufen ein. Aber halt nicht in der Schwäbischen Jungfrau, sondern bei Billa, Bipa und Co: FFP2-Maskenpflicht.
➤ Und Kinder müssen sich – als einzige nicht vulnerable Gruppe – weiterhin regelmäßig testen lassen. Dass es für sie, wenn sie es nicht tun, Unterrichtsverbot und an manchen Schulen – durch kein Gesetz gedeckt! – sogar die Androhung "disziplinärer Maßnahmen" gibt, ist ein Skandal (siehe unten).
„Note: Nicht Genügend“
Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du hier.
Ohne PCR-Test schlechte Betragensnote!
Hier Auszüge dreier Elternbriefe.
Schule 1: "Unverändert gilt die FFP2/MNS-Maskenpflicht abseits der Klassen. Am Platz darf sie nur mit Einverständnis des Klassenlehrers abgenommen werden."
Schule 2: "Wer keinen negativen PCR-Test vorweist, wird nach Hause entlassen. Achtung: kein Hybrid-Unterricht, keine Möglichkeit, negative Noten zu verbessern!"
Ganz arg Schule 3, ein Gymnasium in Wien: Jeweils freitags müsse ein gültiges PCR-Ergebnis vorliegen, sei das nicht der Fall, gebe es Elterngespräche und "disziplinäre Maßnahmen". Und wörtlich: "Sämtliche diesbezüglichen Maßnahmen haben Auswirkungen auf die Verhaltensnote."
Eine schlechte Betragensnote also, weil ein Kind seine PCR-Tests nicht macht? Geht's noch? Möglich ist solcherart "Kindesmissbrauch", weil es Minister Polaschek und seinen Bildungsdirektionen an Mumm fehlt, (auch) die Schulen endlich vom Efeu sinnloser Corona-Maßnahmen zu befreien.
„Note: Nicht genügend“
Mutter: "Ich glaub, mein Schwein pfeift jetzt"
Den oben zitierten dritten Elternbrief hat mir eine Mutter mit folgendem Kommentar gemailt:
"Mein Sohn ist 12 Jahre alt und hat seine Gymnasiumzeit mit Covid begonnen. Jedes Theater und jede Willkür haben wir mitgemacht. Nach 12-Stunden-Arbeitstagen (im Krankenhause) noch Unterricht in Englisch oder Zeichnen gegeben. Und dann bekomme ich den Brief von einer dieser Direktionen, die jetzt € 500,– bekommen. Mit der Anleitung, wie sich mein Sohn nach den Ferien zu verhalten hat. In Zeiten, wo in jeder Disco, jedem Lokal oder bei Konzerten ohne Maske oder Test gefeiert wird. Mein Sohn ist brav zwei Mal geimpft, aber wehe, er vergisst den Test – dann gibt's ein disziplinäres Gespräch? Und beim zweiten Mal wird er aus der Schule ausgeschlossen? Ich glaub ja wirklich, mein Schwein pfeift jetzt! Eine verzweifelte Mutter."
„Note: Nicht genügend“