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Schüler müssen daheim am Klo unterrichtet werden

Die Corona-Pandemie hält Österreich weiter im Griff, auch die heimischen Schulen. Wie schlimm die Situation heuer war, darüber packt ein Insider aus.

Rene Findenig
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Zoom-Unterricht am Klo: Ein Bildungsexperte packt über prekäre Zustände aus.
Zoom-Unterricht am Klo: Ein Bildungsexperte packt über prekäre Zustände aus.
Getty Images

Vor zehn Jahren gründete Walter Emberger "Teach For Austria". Der Verein schickt Hochschüler als Quereinsteiger in die heimischen Schulen und Kindergärten, die dann dort als sogenannte Fellows die Schülerinnen und Schüler unterstützen. Für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler sei auch das heurige Schuljahr wegen der Corona-Pandemie ein "sehr schwieriges" gewesen, so Emberger am Freitag im Ö1-"Morgenjournal". Es seien deutliche Lerndefizite vor allem bei sozial schwächeren Betroffenen entstanden, so Emberger, außerdem gebe es "Anzeichen von stärkeren psychischen Belastungen".

Besonders betroffene Schüler

"Teach For Austria" wolle vor allem in sozial benachteiligten Fällen helfen, in vielen Mittelschulen hätten nur noch ganz wenige Kinder Deutsch als Muttersprache. Emberger berichtet dabei von prekären Situationen: Man wisse von Kindern, die beim Homeschooling dem Unterricht per Zoom auf der Toilette der Wohnung hätten teilnehmen müssen, weil es sonst keinerlei Rückzugsorte in den Familien gegeben habe. Oft komme es auch vor, dass die Eltern ihre Kinder nicht unterstützen würden. Nicht, weil sie das nicht wollten, sondern weil es an deutscher Sprache und am Verständnis mangele.

Emberger sehe aber auch positive Signale, wie er Ö1 sagte. Seine Organisation schicke Quereinsteiger an die Schulen, in dieser Hinsicht öffne sich das Bildungssystem. Allerdings: Die Resultate der sozial schwächeren Schüler hätten sich trotz entsprechenden Investitionen ins Bildungssystem nicht verbessert, es gebe aber Projekte am Weg, die dafür sorgen könnten. Die Autonomie im Bildungssystem bewege sich nur langsam. Emberger empfahl dabei, dass sich alle Entscheidungsträger im Land zusammensetzen und besprechen sollten, "wo man mit der Bildung hin will".

"Gewisser geringer Prozentsatz"

"Dann würden sich viele Entscheidungen von selbst ergeben", so Emberger. Quereinsteiger könnten immer nur ein "gewisser geringer Prozentsatz" im Bildungssystem sein, so Emberger, es gebe dabei aber sowohl einen quantitativen als auch qualitativen Bedarf. Was dabei besonders wichtig sei: Wolle man Kindern an den heimischen Schulen wirklich auf das Leben vorbereiten, brauche es an den Schulen Menschen aus den verschiedensten Lebensbereichen.

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