Coronavirus
Schreck vor ORFFahrt – Stadtrat Peter Hacker hat Corona
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Er erfuhr durch einen Routine-Test von der Infektion.
Mit "Verblüffung und Vertatterung" blickte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) am Sonntag auf das Ergebnis seines PCR-Gurgeltests. Der Politiker hatte sich vor einem Auftritt bei der ORF-Sendung "Hohes Haus" getestet, da die Zutrittsregeln beim ORF sehr rigide sind. Ergebnis: "Ich bin positiv, habe einen CT-Wert, der klar ansteckend ist", so Hacker.
"War schon angezogen"
Er gestand: "Ich habe gestern in einer Sitzung mit einem Bundesregierungsvertreter noch gewitzelt, dass die Einschläge näher kommen. Keine 24 Stunden später bin ich selbst positiv." Er habe bisher keine Symptome, gab sein ORF-Interview zur Coronalage nun per Skype. Auch ORF-Moderatorin Rebekka Salzer wirkte irritiert, begann das Gespräch mit einer Frage, "die ich so noch nie gestellt habe": "Wie geht es Ihnen denn?" Antwort: "Danke, hervorragend. Ich war schon angezogen am Weg zu Ihnen."
"Prinzip Hoffnung"
Eine aktuelle Prognoserechnung zeige "in den nächsten zehn Tagen noch einen Peak nach oben, zehn Tage später können wir einen Peak in den Spitälern erwarten", sagt Hacker. Aber: "Danach sollte es nach unten gehen." Dann spreche auch nichts dagegen, die Maßnahmen nicht strenger zu machen – etwa an Schulen. "Wenn die Infektionszahlen nach unten gegangen sind, kann ich mir alles vorstellen. Wenn das im April so ist, braucht man kein so hohes Screening mehr. Das ist Hoffnungsprinzip, da sind wir noch nicht. Die Spitalslandschaft ist an einem völligen Limitpunkt angelangt."
In den Spitälern gebe es wegen Quarantänefällen 10 bis 15 Prozent Personalausfälle. "Es gibt überall Einschränkungen, auch in Wien. Unsere Ressourcen sind stabiler, aber auch wir spüren es."
"Einhalten von Spielregeln gehört dazu"
Harte Kritik übte er auch am Wirrwarr um die Impfpflicht, die erst eingeführt und dann wieder ausgesetzt wurde. Peter Hacker: "Zurückgeblieben ist eine echte Verwirrung, wie es weitergehen soll." Ob er sich eine berufsspezifische Impfpflicht – etwa für Lehrer – vorstellen könne? "Eine einzelne Berufsgruppe möchte ich nicht herauspicken."
"300.000 bis 400.000 Menschen machen in Wien jeden Tag einen Test. Die Leute tun das nicht aus Jux und Tollerei, sondern aus Vorsorge und um die Situation zu beherrschen – so wie ich, bevor ich zu Ihnen komme", sagte er zu der ab April vorgesehenen Beschneidung des Testsystems auf fünf monatliche Gratis-PCR-Tests. Wien sei "seit vielen Wochen das Bundesland mit der niedrigsten Infektionsrate. Dazu gehört das Einhalten von Spielregeln und Testspielregeln." Die Diskussion kann er daher nicht nachvollziehen.