"Funkeln in den Augen"

Schon über 200 Anzeigen: 15-Jähriger wieder vor Gericht

Kaum raus aus dem Häfn – direkt wieder auf der Anklagebank: Ein erst 15-jähriger Intensivtäter musste sich am Landesgericht Steyr verantworten.
Oberösterreich Heute
03.04.2025, 04:00

Mit 15 Jahren schon über 200 Anzeigen auf dem Konto: Ein junger Intensivtäter stand am Mittwoch schon wieder vor Gericht. Nach seinem 14. Geburtstag wurde er wegen schweren Raubes und Einbruchs zu 24 Monaten Haft verurteilt, 14 Monate davon saß er ab. Vergangenen November wurde er bedingt entlassen – und landete prompt wieder in Untersuchungshaft.

Schöffen sollten zu Mittag am Steyrer Landesgericht über ihn Urteilen. Die Vorwürfe: versuchter schwerer Raub und schwerer Diebstahl. Dafür drohten ihm noch einmal bis zu siebeneinhalb Jahre Haft. In der Nacht auf den 10. Februar soll der Jugendliche gemeinsam mit einem Gleichaltrigen mit dem Zug von OÖ nach Liezen (Steiermark) gereist sein.

15-Jähriger gesteht Autodiebstahl

Dort stahlen sie laut Anklage ein Auto und fuhren zurück um Freunde abzuholen. Dann ging es weiter Richtung Wien: Die Polizei entdeckte das gestohlene Fahrzeug auf der Westautobahn und nahm die Verfolgung auf. Bei Oed (Niederösterreich) konnte der Wagen gestoppt werden.

Der 15-Jährige wurde in U-Haft genommen. Den Autodiebstahl gestand er, wie auch eine weitere Tat wenige Tage zuvor: In der Nacht auf den 1. Februar habe er in einer Tiefgarage vier Feuerlöscher versprüht. Den Vorwurf des versuchten schweren Raubes bestreitet der 15-Jährige aber.

Laut Staatsanwaltschaft soll der Jugendliche in der Nacht auf den 9. Februar zwei Männer (51, 45) überfallen und Geld gefordert haben. Als diese sagte, dass sie keines haben, soll er zugeschlagen haben. Der 45-Jährige erlitt dabei einen Jochbein- und Oberkieferbruch und eine Gehirnerschütterung.

Kein Urteil am Mittwoch

Ein Mädchen – es war an jenem Abend dabei – belastet den 15-Jährigen: Er habe die Männer ausrauben wollen, um Geld für ein Taxi zu bekommen. Der Teenager streitet das aber ab, die Opfer konnten den Jugendlichen auch nicht eindeutig als Täter identifizieren.

Sein Verteidiger sieht in der Zukunft des jungen Intensivtäters aber noch Hoffnung. Der 15-Jährige habe ein "Funkeln in den Augen", wenn er von Autos spricht. Er wolle Kfz-Mechaniker werden. Auf ein Urteil muss der 15-Jährige aber noch warten – der Prozess wurde am Mittwoch wegen Beweisanträgen der Verteidigung auf unbestimmte Zeit vertagt.

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