"Ist ein Geschäftsmodell"

"Einfach nicht fair" – Ärger über 450-Euro-Strafe

Ein Mann unternahm mit seiner Frau einen Ausflug. Sie parkten den Wagen und pflückten Blumen. Tage später bekamen sie per Post eine hohe Geldstrafe.
Oberösterreich Heute
03.04.2025, 03:00

Der gemütliche Skitag endete mit einer saftigen Strafe: Auf dem Heimweg von der Höß bei Hinterstoder (Bez. Kirchdorf) entdeckten Günther S. (68) und seine Gattin im Wald Heidekräuter. Um die einzusammeln parkte der Pensionist das Auto auf einem Holzlagerplatz. An der angrenzenden Wiese pflückten sie die Pflanzen und traten nach etwa 15 Minuten schon wieder den Heimweg an.

"Habe keinen gestört"

Einige Tage später flatterte dann das Schreiben einer Anwaltskanzlei in Haus: Die verlangte 450 Euro wegen einer Besitzstörung. "Es ist mir bewusst, dass ich eine Besitzstörung begangen habe", erklärt der Pensionist im "Heute"-Gespräch. Das Verbotsschild habe er gesehen, aber ignoriert.

"Ich bin beim Auto geblieben, ich habe keinen gestört", stellt er klar. Was ihm aber sauer aufstößt: Die Kanzlei forderte eine Reaktion innerhalb von nur einer Woche: "Das ist einfach nicht fair", meint der 68-Jährige. Er habe Glück gehabt, dass sein Anwalt ihn kurzfristig unterbringen konnte.

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Keine Rechtssicherheit

Dadurch wolle man Druck erzeugen, "viele bekommen dann einfach Angst". Doch S. ließ sich nicht unterkriegen. Denn auch über die hohe Summe ärgert er sich: Es gebe keine Rechtssicherheit, kein oberes Limit, das die Anwälte in derartigen Fällen verlangen können.

„Die Anwälte haben Narrenfreiheit. Es ist ein Geschäftsmodell, das jetzt Schule macht.“
Günther S.bekam eine hohe Geldstrafe

"Die Anwälte haben Narrenfreiheit. Es ist ein Geschäftsmodell, das jetzt Schule macht", ist sich der sportliche Pensionist sicher. Er wolle jetzt andere, die sich derartige Beträge nicht leisten können, davor warnen.

Extra große Schilder angebracht

Der Besitzer des forstwirtschaftlichen Betriebs hingegen sieht die Sache anders: "Wir haben die Fahr- und Parkverbotsschilder aus gutem Grund montiert", wird er in der "Krone" zitiert. Der Betrieb sei schon mehrmals durch stundenlang parkende Autos gestört worden.

Wie lange dort geparkt wird, könnte die angebrachte Wildkamera nicht feststellen. Man habe extra große Schilder montiert, um auf das Parkverbot aufmerksam zu machen. Geld verdiene er damit nicht: "Die Anwaltskanzlei verlangt nur so viel, wie das Aktivwerden kostet."

{title && {title} } red, {title && {title} } 03.04.2025, 03:00
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