Tierisch Weihnachtlich?

Schon im Advent wollen Halter ihr Haustier loswerden

Heuer müssen Tierschutzorgas gar nicht erst auf die Wochen nach Weihnachten warten, denn bereits im Advent findet man ausgesetzte Haustiere.

Schon im Advent wollen Halter ihr Haustier loswerden
Zwei Hähne und zwei Katzenbabys wurden bereits in der zweiten Adventwoche sich selbst überlassen. Toll!
©Pfotenhilfe

Mal abgesehen vom sehr unchristlichen Weihnachtsgedanken ist es schon ziemlich bedenklich, dass Tierschutzorganisationen bereits im Advent mit nicht gewollten Haustieren konfrontiert werden. Doch letzte Woche wurde sich von zwei Hähnen und zwei Kätzchen entledigt, die jetzt vorübergehend Schutz und Obdach bei der Pfotenhilfe in Lochen gefunden haben.

Lieber Gott …

Direkt an der Oberinnviertler Landesstraße von Schalchen nach Maria Schmolln fand eine Tierfreundin Ende letzter Woche zwei ausgesetzte Hähne. Ein weißer Hahn suchte offenbar Schutz vor dem nasskalten Wetter in einer Kapelle am Straßenrand. Dann sah sie nach der nächsten Kurve einen zweiten, bunten Hahn. Aus Angst, dass die beiden an der stark befahrenen Strecke Opfer des Straßenverkehrs werden, rief sie ihre Familie zu Hilfe, um die Hähne gemeinsam einzufangen und zum Tierschutzhof Pfotenhilfe zu bringen.

Der weiße Hahn dürfte wohl ein kurzes Gebet für seine Rettung gesprochen haben.
Der weiße Hahn dürfte wohl ein kurzes Gebet für seine Rettung gesprochen haben.
©Pfotenhilfe
Wahrscheinlich wurden die Hühner im Frühling unüberlegt angeschafft und die Hähne waren zu laut. Warum man sie dann nicht wenigstens zu uns bringt, sondern aussetzt und damit in Lebensgefahr bringt, ist mir unverständlich
Johanna Stadler
Chefin, Pfotenhilfe

Katzenbabys mit Schnupfen

Im Gemeindegebiet von Mattsee fanden Spaziergänger letzte Woche zwei Katzenbabys auf einer Wiese, wo sich weit und breit keine Häuser befinden. Sie brachten die etwa acht Wochen jungen Findlinge ebenfalls rasch zum Tierschutzhof Pfotenhilfe, wo sie gewärmt, behandelt und versorgt wurden. "Die Kätzchen, ein Bub und ein Mädchen, haben Schnupfen und Augenentzündung und sind viel zu klein, um an den Fundort selbst gelangt sein", so Stadler.

"Jetzt sind die beiden bei uns in Sicherheit, aber das Aussetzen von Tieren, egal welcher Art, ist kein Bagatelldelikt, es drohen bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe. Es handelt sich um fühlende, leidensfähige Lebewesen, was manchen herzlosen Menschen – selbst in der Vorweihnachtszeit – offenbar egal sein dürfte, nachdem sie sich auch nicht an die Katzenkastrationspflicht halten."

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Auf den Punkt gebracht

  • Bereits im Advent werden vermehrt Haustiere ausgesetzt, was Tierschutzorganisationen wie die Pfotenhilfe in Lochen vor große Herausforderungen stellt.
  • Letzte Woche wurden zwei Hähne und zwei kranke Katzenbabys gefunden und in Sicherheit gebracht, was die Problematik des herzlosen Umgangs mit Tieren in der Vorweihnachtszeit verdeutlicht.
red, tine
Akt.