Österreich

Schon 1.000 Opfer! Täter betrügen per Klarna-Zahlung

Unbekannte bestellen mit fremden Daten Waren im Netz, bezahlen per Klarna. Der Zahlungsanbieter schickt dann den vermeintlichen Kunden Rechnungen.

Christine Ziechert
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Betrüger bestellen mit Daten von Fremden in Online-Shops Waren, bezahlen per Klarna. Die Rechnung wird den angeblichen Kunden serviert.
Betrüger bestellen mit Daten von Fremden in Online-Shops Waren, bezahlen per Klarna. Die Rechnung wird den angeblichen Kunden serviert.
Getty Images (Symbolbild)

Eine Betrugswelle rollt bereits seit Anfang 2021 über ganz Österreich. Unbekannte Täter "eröffnen" dabei eigene Online-Shops und bestellen dort angebliche Waren (die es allerdings in Wahrheit gar nicht gibt). Die Bestellung erfolgt dabei über echte (Adress-)Daten fremder Personen. Die Daten holen sich die Betrüger meist aus Telefonbüchern, von Adressschildern bei Wohnhäusern oder aus dem Internet, berichtet die "Kleine Zeitung".

Als Bezahlweise wird anschließend Klarna gewählt. Der Zahlungsanbieter bezahlt die Waren für die Kunden vorab und überweist das Geld (an die Betrüger). Anschließend fordert Klarna natürlich den Betrag vom Kunden ein, der von der bestellten Ware nichts weiß. Neben Klarna-Rechnungen erhielten viele Österreicher auch gleich Mahnungen oder gar Briefe von Inkasso-Büros.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

    Bereits 1.000 Anzeigen in ganz Österreich

    So wie eine Kärntnerin, die sich an die "Kleine Zeitung" wandte: "Ich war baff: Auf einmal bekam ich eine Rechnung, dass ich fast 200 Euro bezahlen sollte. Für ein Küchengerät, das ich nie bestellt habe." Das Bundeskriminalamt ermittelt bereits seit Längerem in der Betrugscausa: "Die ersten Fälle wurden Anfang 2021 gemeldet, massiert tritt das Phänomen seit Spätsommer und Anfang Herbst 2021 auf", so Bernhard Schafrath von der Abteilung 7 (Wirtschaftskriminalität) zur "Kleinen Zeitung".

    Bisher gibt es in Österreich etwa 1.000 Anzeigen, die Geschädigten stammen aus allen Bundesländern. In den meisten Fällen erhielten die Opfer eine Mahnung in der Höhe von 100 bis 120 Euro. Im Bundeskriminalamt geht man derzeit davon aus, dass eine Tätergruppe hinter der Betrugsserie steckt.

    Rechnung für nicht bestellte Ware nicht bezahlen

    Wie schnell das Bundeskriminalamt den Tätern auf die Spur kommt, hängt auch wesentlich von der Mithilfe durch Klarna ab. Denn nur so können die Geldströme nachvollzogen werden: "Die Anfragen an Klarna Schweden sind aktuell noch am Laufen, detaillierte Ermittlungsschritte sind von den Antworten abhängig", meint Schafrath.

    Wer ein Schreiben von Klarna erhält, aber nichts bestellt hat, sollte auf keinen Fall die Rechnung bezahlen. Anschließend sollte Kontakt mit Klarna aufgenommen und mitgeteilt werden, dass es sich hier offensichtlich um einen Betrug handelt. "Der Betrag musste von den Opfern nicht bezahlt werden, als sie Klarna mitteilten, dass sie keine Bestellung tätigten. Nach Erstattung einer Anzeige bei der Polizei wurde von Klarna die Zahlungsaufforderung storniert", so Schafrath.