Motor
Schön (und) brutal: BMW M4 Competition im Test
Ordentlich viel Power mit der entsprechenden Optik plus Alltagstauglichkeit, das gibt es nicht oft. Der M4 Competition schafft das aber.
Der BMW M4 Competition verdreht nicht nur BMW-Fans die Köpfe sondern jedermann. Spätestens, wenn man ihn hört. Aber auch die Farbkombination unseres Testfahrzeugs ist ein echter Hingucker: Das knallige "M Sao Paolo gelb uni" außen und das "Yas Marina Blau" innen lassen den Wagen aus der Masse der schwarzen und silbernen Autos optisch laut hervorstechen. Wer viel Power unter der Haube hat, der darf auch auffallen.
Wobei man an dieser Stelle das auffälligste Merkmal des M4 ansprechen muss, über das die Meinungen ja kilometerweit auseinander gehen: Die riesige, vertikale BMW-Niere. Unser Urteil: Endlich mal etwas Neues, Anderes im Vergleich zu den seit Jahren ewig gleichen und daher schon etwas faden BMW-Fronten (mit Ausnahme des X7 mit seiner ebenfalls riesigen Niere). Und sie steht dem BMW mit dem Competition-Look richtig gut.
Nichts für Anfänger
Im M4 Competition steckt ein drei Liter großer Reihensechsyzlinder (was sonst?) mit M TwinPower Turbo Technologie. Der leistet 510 PS mit einem maximalen Drehmoment von 650 Nm. Da braucht man niemandem lange erklären, dass die Beschleunigung auch trotz 1,8 Tonnen Gewicht (nach EU-Norm, also inklusive einem 75 Kilogramm schweren Fahrer) der Hammer ist. Der Sprint von Null auf Tempo 100 ist in 3,9 Sekunden vorbei. Bei soviel Kraft wird auf kurvigen Landstraßen so manchem ungeübten Beifahrer unwohl. Und Fahrer benötigen einiges an Erfahrung und Können – der M4 Competition ist nichts für blutjunge Anfänger.
Aber die werden ihn sich im Normalfall ohnehin nicht leisten können: Mitsamt Sonderausstattungen wie dem M Race Track Paket oder dem M Carbon Exterieurpaket kostet unser Testfahrzeug 142.187 Euro. Es geht aber noch mehr, denn wir haben längst nicht alle verfügbaren Extras verbaut gehabt.
Alltagstauglich
Doch der M4 Competition ist nicht nur eine brutale Rennmaschine, auch wenn er sich gerne so fahren lässt. Oder sogar gefahren werden will. Dank 4,79 Meter Länge und 2,86 Meter Radstand ist nicht nur vorne viel Platz, wo die extrem lässig designten Sportsitze überraschend bequem sind. Auch hinten ist die Beinfreiheit deutlich besser als man erwarten würde. Ob man allerdings auf der Rückbank sitzen will, wenn der Fahrer die Grenzen und von Grip und Fliehkraft austestet, ist eine andere Frage.
Aber der M4 gewährleistet mit diesem Platzangebot Alltagstauglichkeit. Nicht zuletzt, weil auch der Kofferraum mit seinen 440 Liter ungewohnt viel Platz für ein so sportliches Fahrzeug bietet. Alles in allem, wieder einmal ein äußerst gelungenes Fahrzeug von BMW – solange man genug Geld hat. Oder in der privaten Prioritätenliste Hubraum über Wohnraum stellt.