Ärger bei der Pfotenhilfe
"Schockierend": Wut über Urteil in Tierquälerei-Prozess
Der Aufschrei bei der Pfotenhilfe ist groß: Sie kritisiert das Urteil im Prozess wegen Tierquälens. Der Schuldspruch sei "lächerlich mild".
Ein 45-Jähriger, der jahrelang Dutzende Hunde in Ansfelden (Bez. Linz-Land) gepeinigt haben soll, musste sich deswegen am Montag in Linz verantworten. Er wird verdächtigt, die Tiere bei illegalen Kämpfen eingesetzt zu haben. Die Kriminalisten stellten bei dem Mann außerdem fast sechs Kilo Amphetamine, illegale Waffen, Falschgeld und NS-Devotionalien sicher.
Am Landesgericht wurde mit ihm buchstäblich kurzer Prozess gemacht. Nach kurzer Zeit war die Verhandlung schon wieder vorüber. Der Angeklagte – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – fasste nicht rechtskräftig, zwei Jahre, acht Monate davon unbedingt, aus.
Hunde sehnen sich nach neuem Zuhause
"Schallende Ohrfeige"
Fassungslos reagiert die Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau): Sie spricht von "einer schallenden Ohrfeige" für den Tierschutz. "Das ist wirklich schockierend", so Sprecher Jürgen Stadler.
Wer Tiere so brutal missbrauche, habe laut Kriminalpsychologen auch stark verminderte Hemmungen, mit Menschen so umzugehen. "Zudem besteht die Gefahr, dass er einfach weitermacht, denn Tierschutzkontrollen gibt es in Österreich so gut wie nicht", kritisiert Stadler. Sogar bei Haltungsverboten müssten immer erst Nachbarn die Behörden darauf aufmerksam machen, dass sie Gebell hören. "Viele Bilder im Akt sind so schrecklich blutrünstig, dass man sie nicht einmal herzeigen kann."
„Es besteht die Gefahr, dass er einfach weitermacht, denn Tierschutzkontrollen gibt es in Österreich so gut wie nicht.“
"Anleitung für Verbrecher"
Der Schuldspruch komme direkt "einer Anleitung für Verbrecher" gleich, wie man trotz schwerster Straftaten einfach davonkomme. "Mund halten und schuldig bekennen führt zu schneller Enthaftung und lächerlich milder Strafe", ist der Pfotenhilfe-Vertreter überzeugt. "Wir haben uns dem Verfahren mit unseren Kosten angeschlossen, sollen laut Richterin auf unseren Kosten auch noch sitzen bleiben und gehen daher auf jeden Fall in Berufung."
Erschütterung über die Landesgrenzen weg
Als die mutmaßliche Tierquälerei im Herbst aufflog, war die Erschütterung weit über die Landesgrenzen hinaus groß. Es tauchten immer neue grausige Details auf.
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