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Schock-Studie: So viele Piloten erleben Sekundenschlaf
Häufiger Sekundenschlaf und zu viel Stress: Experten warnen nun vor übermüdeten Piloten und den damit einhergehenden Sicherheitsrisiken.
Die Aviatik-Branche leidet seit längerer Zeit unter Personalmangel. Neben Kabinenpersonal fehlen weltweit auch rund 19.000 Pilotinnen und Piloten. Das hat eine Studie des Beratungsunternehmens Oliver Wyman berechnet, wie der "Aerotelegraph" berichtet.
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Der Personalmangel macht den Pilotinnen und Piloten zu schaffen, die deshalb schlechtere Arbeitsbedingungen vorfinden. Die Folgen davon sind ein Sicherheitsrisiko. In einer repräsentativen Umfrage der European Cockpit Association ECA wurden die Antworten von rund 6900 europäischen Pilotinnen und Piloten aus 31 Ländern analysiert.
Drei von vier Piloten fallen in Sekundenschlaf
Auf der Grundlage der im Juli erhobenen Daten zeigt der nun veröffentlichte Bericht, dass die Müdigkeit in den Cockpits bereits vor der sommerlichen Hochsaison zunahm. Drei von vier Piloten erlebten in den letzten vier Wochen mindestens einmal einen Sekundenschlaf während des Betriebs eines Flugzeugs – und ein Viertel berichtete von fünf oder mehr Sekundenschlafsituationen. Darüber hinaus gaben 72,9 Prozent der Pilotinnen und Piloten an, dass sie sich zwischen den Einsätzen nicht ausreichend von der Müdigkeit erholen konnten. In der Aviatik-Sprache spricht man dabei von Pilot fatigue (Ermüdung des Piloten).
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Der Bericht deckt einen besorgniserregenden Trend bei der Verlängerung von Flugdienstzeiten auf: Fast jeder fünfte Pilot oder Pilotin nutzte das Ermessen des Kommandanten (Commander’s Discretion, CD), um seine Flugdienstzeiten innerhalb der letzten vier Wochen zweimal oder öfter zu verlängern. Außerdem äußerten mehr als 60 Prozent der Pilotinnen und Piloten in unterschiedlichem Masse Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Konsequenzen, wenn sie sich weigern würden, einen Flugdienst im Rahmen der CD zu verlängern.
Auch in Österreich Probleme
Der Bericht zeigt auch strukturelle Mängel im Umgang der europäischen Fluggesellschaften mit dem Müdigkeitsrisiko auf. Fluggesellschaften, die unter der Sicherheitsaufsicht mehrerer Länder stehen – insbesondere Irland, Malta, Spanien und das Vereinigte Königreich – schneiden bei vielen der im Bericht behandelten Aspekte am schlechtesten ab.
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Das Vereinigte Königreich befindet sich auf dem letzten Platz. 45 Prozent der dortigen Pilotinnen und Piloten gaben an, immer oder regelmäßig nicht genügend erholt ein Flugzeug fliegen zu müssen. In der Schweiz, Deutschland und Österreich liegt diese Zahl zwischen 25 und 30 Prozent. Laut "Aerotelegraph" ist aber auch das immer noch viel.