Wintersport

Schmidhofer: Ihr Knie ist noch kaputter als gedacht

Schlechte Nachrichten für alle Skifans! Die Verletzung von ÖSV-Star Nicole Schmidhofer ist viel schwerer als angenommen, das Knie zerstört.

Sebastian Klein
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Nicole Schmidhofer stürzte in Val d'Idsere vor.
Nicole Schmidhofer stürzte in Val d'Idsere vor.
GEPA

Nicole Schmidhofer kam am Freitag in der ersten Abfahrt von Val d'Isere schwer zu Sturz. Die Steirerin kam bei einer Geschwindigkeit von rund 114 km/h von der Strecke ab, durchschlug die Fangnetze und blieb im Schnee liegen. Schon unmittelbar nach dem schweren Abflug klagte die Speed-Spezialistin über Knieschmerzen.

Zunächst wurde die 31-Jährige mit Verdacht auf Kreuz- und Seitenbandriss im linken Knie in die Klinik Hochrum eingeliefert. Doktor Christian Fink stellte dort fest, dass die Verletzungen im Knie noch viel schlimmer sind. Das wurde am Montag bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben.

Alle Bänder sind gerissen, ein Verrenkungsbruch im Knie liegt vor. Schmidhofer wurde nach Graz überstellt und wird dort intensivmedizinisch betreut. Ihr behandelnder Arzt Jürgen Mandl erklärte: "Ich wurde am Samstag von Professor Fink aus Hochrum kontaktiert, da stand die Schwere der Verletzung bereits fest. Und der Leiter der Orthopädie am AUVA UKH Graz, Michael Plecko, hat zugestimmt, dass wir Nici herholen und behandeln dürfen. Wir haben das Kniegelenk stabilisiert, mit einem äußeren Spanner."

Der Plan für die nahe Zukunft: In weiteren Operationen werden die Knochen remodelliert, in acht bis zehn Wochen wird mit der Wiederherstellung des Bandapparats begonnen.

Schmidhofer über Unfall

Schmidhofer: "Mir geht es sehr gut, weil ich jetzt einen Plan habe und weiß, was wir wie tun." Die Schmerzen seien nach dem Unfall aber derart groß gewesen, dass sie mit ihrem ersten Kreuzbandriss nicht zu vergleichen waren. "Ich kann das gar nicht beschreiben, wir haben lange verhandelt, bis der französische Arzt bereit war, ein Schmerzmittel zu spritzen. Davor haben alle gedacht, dass es wohl okay ist, wenn ich im Rettungsauto bin. Aber es hat so weh getan. Der ganze Körper."

Über die Momente vor dem Abtransport, als sie im Fangnetz lag, sagte Schmidhofer: "Ich habe unserem Trainer gesagt, er soll nach oben funken, dass es super zum Fahren ist. Und dass er meine Mama anrufen soll, dass es mir gut geht. Das Gute ist, dass weder Nacken, noch Kopf, noch Wirbelsäule etwas haben. Ich habe im Moment des Unfalls nicht daran gedacht, aber mir ist klar, warum viele andere an den Sturz von Silvano Beltrametti dachten. Aber da ist bei mir alles in Ordnung. Und das Knie, das haben andere auch geschafft. Ich will jedenfalls zurückkommen, weil einen schnellen Schwung zu fahren, das ist das Größte." Beltrametti durchschlug bei seinem Sturz als aufstrebender Ski-Star die Fangnetze, kollidierte mit einem Baum und ist seither querschnittsgelähmt.

Gedanken an Rücktritt

Mandl erklärte, dass es trotz allem auch gute Nachrichten gibt: "Nici ist mit rund 114 km/h in das Netz gekracht, der Impact ist enorm. Das Knie wurde dabei nach hinten und außen durchgedrückt, das kommt nicht oft vor, dabei sind alle Bänder gerissen und auch der Knochen wurde verletzt. Das große Glück war, dass es zu keinen Verletzungen der Nerven und der Gefäße gekommen ist."

In Frankreich wurde die Schwere der Verletzung nicht richtig eingeschätzt, wie Schmidhofer verriet: "In Frankreich sagte man mir nach dem Röntgen, es sei nichts gebrochen. Aber in Innsbruck hat mich Christian Fink sehr lange im MR-Gerät gelassen. Da habe ich schon befürchtet, dass das kein gutes Zeichen ist."

Im Fangnetz habe sie übrigens erstmals Gedanken über einen Rücktritt zugelassen: "Da hab' ich mir kurz gedacht: Warum tue ich mir das mit 31 noch an..."

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