Coronavirus

"Schlimmer, als gedacht" – Kärntner Intensiv fast voll

Laut dem Kärntener Intensivbetten-Koordinator ist derzeit die Lage auf den ICUs wie im November 2020. Operationen müssten bereits verschoben werden.

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Operationen in den Kärntner  Krankenhäusern werden teilweise wieder verschoben. (Symbolbild)
Operationen in den Kärntner  Krankenhäusern werden teilweise wieder verschoben. (Symbolbild)
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Seit zwei Wochen befinden sich die Corona-Zahlen in Österreich wieder im Steigflug und liegen seither stets im vierstelligen Bereich. Ebenso wirkt sich die mittlerweile vierte Coronavirus-Welle immer mehr auf die Zahl der belegten Krankenhausbetten aus.

Am heutigen Dienstag bedürfen bereits 510 Covid-19-Patienten einer krankenhäuslichen Betreuung. 130 Personen davon befinden sich auf Intensivstationen. Insgesamt meldeten die Behörden am Dienstag 1.229 Neuinfektionen

Lockdown im Herbst möglich 

Sollte sich der aktuelle Trend auch weiterhin fortsetzen, so könnte im Herbst ein weiterer Lockdown drohen. Davor warnte zuletzt Virologin Dorothee von Laer. Es gehe nun darum dafür zu sorgen, dass die aktuelle Kurve abflacht. Wo genau der Schwellenwert hierfür liegt, sei allerdings schwer zu sagen, so die Virologin.

"Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass sich die Kurve – wenn wir so weitermachen wie jetzt – nicht rechtzeitig abflacht, bevor die Intensivstationen überfüllt wären", befürchtet von Laer.

In Kärnten fürchtet man dieses Szenario nun. Die Intensivstationen in dem Bundesland sind fast ausgelastet.

Kärntner Intensiv fast ausgelastet

Laut dem Intensivbetten-Koordinator des Landes Kärnten, Rudolf Likar, ist die Lage auf den Intensivstationen derzeit wie im November 2020. Sieben Covid-19-Patienten liegen auf Intensivstationen. Die ICUs sind aber ohnehin schon durch Unfälle etc. fast voll belegt

 Operationen werden teilweise wieder verschoben. "Es ist schlimmer, als wir gedacht haben", sagte Likar.

Sollten sich die Intensivzahlen verdoppeln, werde es grenzwertig, befürchtet Likar. In diesem Fall müsste man Operationen dann nicht nur um Tage – wie jetzt – sondern für längere Zeit verschieben. Außerdem müsste man auch wieder neue Ressourcen schaffen, wie etwa Beatmungsbetten im Aufwachzimmer.

"Schlimmer als gedacht"

Die aktuelle Situation für Ärzte und das gesamte medizinische Personal sei bereits wieder sehr belastend, schilderte Likar. Zudem merkte er an, dass Covid-Patienten mittlerweile sehr lange auf der Intensivstation verweilen.

"Es ist schlimmer, als wir gedacht haben – wir haben gedacht, wir kommen besser durch den Sommer."

Mit der aktuellen Lage habe man demnach nicht gerechnet.

"Erkrankung der Ungeimpften"

Auch erläuterte Kärntens Intensivbetten-Koordinator, dass es sich nun um "eine Erkrankung der Ungeimpften" handele. Die Mehrheit der Betroffenen sei nämlich ungeimpft. "Wenn Geimpfte auf die Intensivstationen kommen ist der Verlauf nicht so schlimm", so Likar im Bezug auf geimpfte Patienten, wobei Geimpfte nur mit Vorerkrankung auf die Intensivstation kämen.

 Wegen der allgemeinen Situation mit Verkehrs- und Sportunfällen sei man aktuell 92 bis 94-prozentig ausgelastet.

Man könne keine Betten vorhalten, es gebe keine freien Betten. Man könne nur Ressourcen verschieben und Patienten Kärnten-weit verlegen und wieder zusammenlegen, sagte Likar.

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