Wintersport
"Schlimm wird es, wenn Hirscher ein Comeback gibt"
Im Riesentorlauf von Alta Badia zeigten Manuel Feller und Patrick Feurstein mit Rang drei und vier auf. "Heute"-Experte Marc Girardelli analysiert.
Kein Driften, kein bisschen Staub beim Schwungsansatz im steilen und extrem schwierigen oberen Teil in Alta Badia. Patrick Feurstein hat mich beeindruckt. Seine Fahrt im Finale war Weltklasse. Für so eine Leistung benötigt es Kaltschnäuzigkeit und Kraft.
Das Rennen in Alta Badia war wie immer schwierig. Das Licht ist am Nordhang mit den angrenzenden Bäumen flach. Du siehst als Läufer keine Rippen auf der Piste, nur die Tore. Feurstein fuhr Schwung auf Schwung. Er schaffte es ohne Rutschen die engste Linie zu fahren – das ist dann Geschwindigkeit pur.
Feurstein hat mit seinem Kopfschmerz-Dilemma eine belastende Zeit hinter sich, die Zukunft könnte rosig werden. Hirscher-Papa Ferdl schleift da an einem Rennläufer mit großem Potential.
Auch Manuel Feller ist super drauf. Er ist nicht weit weg von einem Sieg im Riesentorlauf, der lange die Problemdisziplin im ÖSV gewesen ist. Heuer hält man bei drei Podestplätzen in drei Rennen. Ein Sieg wird noch in dieser Saison kommen.
Marco Schwarz kämpft noch mit den Nachwehen seiner Verletzung. Auch bei mir war das Snydesmoseband im Knöchel einmal durch. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis ich wieder zu 100 Prozent Druck am Ski ausüben konnte.
Der Sieg von Henrik Kristoffersen überraschte mich. Es gab dieses Mal keinen Grund die Deko im Zielraum zu zerstören. Aber selbst in der Stunde des Sieges sprach der Norweger sofort von Marcel Hirscher. Der Komplex ist scheinbar noch da. Dabei war der Norweger einer der wenigen, die Hirscher echt Paroli bieten konnten. Wie schlimm wird es, wenn Marcel ein Comeback gibt? Dann rate ich Henrik zu einer kurzfristigen Weltcup-Pause.