Schlierenzauer verrät sein Sucht-Geheimnis

Die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig war für den einstigen "Superadler" früher oft die stressigste Zeit im Jahr. Jetzt kann er sie ganz entspannt genießen. Nach dem Karriere-Ende verfolgt Schlierenzauer den Skisprung-Weltcup nicht mehr so intensiv, wie in seiner Zeit als ÖSV-Überflieger.

"Ich bin sehr im Reinen mit mir. Man stellt sich ja immer vor, dass man seine Karriere mit einem sportlichen Erfolg abschließt. Aber was ist Erfolg? Schlussendlich definiert das jeder selbst. Wenn ein Athlet spürt, neue Wege gehen zu wollen, dann ist das mehr als legitim", meint er über die Zeit nach seinem Rücktritt auf "spox".

"Schlieris" Favoriten

Während Schlierenzauer im Immobilien-Geschäft Fuß fassen will, dreht sich der Weltcup-Zirkus aber weiter. Wer ist für den Ex-Tourneesieger der große Favorit bei der am Mittwoch beginnenden Vierschanzen-Tournee? "So intensiv habe ich diese Saison nicht verfolgt, aber ich gehe davon aus, dass Geiger, Kobayashi, Granerud und Lanisek die größten Favoriten sind. Die Österreicher um Jan Hoerl sind nicht Topfavorit, aber mit dem nötigen Glück ist alles möglich. Sag niemals nie", glaubt "Schlieri".

Olympia-Kritik

Nach der Tournee ist vor Olympia. Von China als Gastgeber im Februar ist er bestenfalls mäßig begeistert. Schlierenzauer äußert Kritik: "Ich persönlich bin sicher ein Fan von Olympischen Spielen mit Werten. Wo man etwas spürt, wo Emotionen im Land gegeben sind. Wo Menschenrechte geschützt sind und nicht immer derselbe regiert. Ein Punkt, den das IOC schnellstens überdenken sollte. Das ist aber nichts Neues."

Neu ist für Schlierenzauer, sich nicht mehr den Adrenalin-Kick auf der Schanze holen zu können. Ein Sucht-Geheimnis hilft ihm, damit fertig zu werden. "Dunkle Schokolade. Es ist nicht so extrem. Im Winter gibt es schon Tage, wo ich das Adrenalin vermisse. Aber es gibt ja auch andere Sportarten, wo man ins Schwitzen kommt."