"Irre Sozialleistungen"

"Schlechter Witz" – Gewalt in Wien lässt Politik toben

Eine Welle der Gewalt schockiert nicht nur die Wiener Bürger, nun knallt es auch in der Politik. Ein Statement des Bürgermeisters wirbelt Staub auf.

Newsdesk Heute
"Schlechter Witz" – Gewalt in Wien lässt Politik toben
Die Gewalt in Wien eskaliert – die Sondereinheit WEGA ist immer öfter gefordert.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Attackierte Kunden in einem Wiener Supermarkt, ein offenbar wegen seiner Homosexualität brutal angegriffener Öffi-Fahrgast, ein wegen einer Zigarette ins Spital geschlagener Lokalgast, ein beim Public Viewing am Wiener Rathausplatz vergewaltigtes 16-jähriges Mädchen, niedergeschossene Menschen am Yppenplatz und brutale Bandenkämpfe, die mit Messern und Pistolen auf den Wiener Straßen ausgetragen werden – diese zahlreichen Meldungen innerhalb nur weniger Tage verängstigen die Bevölkerung der Bundeshauptstadt.

Am Montagnachmittag rückte Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig auf der Plattform X aus, um die Bürger zu beruhigen. "Wir dulden in Wien keine Gewalt! Für mich steht der Schutz der Wiener Bevölkerung an erster Stelle. Ich fordere deshalb ein generelles Verbot für Waffen in der ganzen Stadt. Dieses Waffenverbot muss konsequent und lückenlos von der Polizei kontrolliert werden", so der Stadtchef. Eine Wortmeldung, die es nun auch in der Politik ordentlich knallen lässt.

Video: Zwei Männer prügeln Wiener in Supermarkt >>

"Wien ist Sozial- und Kriminalitätsmagnet Europas"

Knallhart geht mit Ludwig der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer – seines Zeichens ehemaliger Polizist und Ex-Landespolizeikommandant von Wien – ins Gericht: "Unsere Stadt ist mittlerweile der Sozial- und Kriminalitätsmagnet Europas. Die Symptome zu bekämpfen alleine reicht nicht aus. Es müssen endlich die Ursachen angegangen werden: Das Integrations- und Bildungsversagen in Wien. Unsere Vorschläge liegen am Tisch, setzen wir sie um!", fordert Mahrer ebenfalls am Montag auf X.

Bildstrecke: "Geht um Ehre" – darum stechen sich Banden in Wien ab

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    Schwerbewaffnete Polizisten bei Aktion scharf gegen Jugendbanden in der Wiener Brigittenau.
    Schwerbewaffnete Polizisten bei Aktion scharf gegen Jugendbanden in der Wiener Brigittenau.
    Sabine Hertel

    In die Kritik stimmt auch Wiens FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss ein: "Soll das ein schlechter Witz sein? Sie haben die allermeisten Gewalttäter mit irren Sozialleistungen nach Wien gelockt. Rücktritt jetzt!" In einer Aussendung hatte Krauss bereits vor wenigen Tagen attestiert: "Jetzt sieht man endgültig, wozu die Willkommenspolitik von SPÖ-Bürgermeister Ludwig geführt hat, der mit seinen Geldgeschenken die illegalen und kriminellen Asylanten nach Wien lockt, die dann in der Stadt Angst und Schrecken verbreiten."

    "Private Sicherheitsfirmen beauftragen"

    Nikolaus Kern, Sohn von Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern, kritisiert ebenfalls: "Ein starker Bürgermeister würde massiven Druck auf den Innenminister ausüben. Falls das nichts nutzt, private Sicherheitsfirmen beauftragen. Was genau macht Wien, um die Gewalt einzudämmen?" Kern war bereits 2021 aus der SPÖ ausgetreten.

    Der Wiener Rechtsanwalt Sascha Flatz ortet den Fokus der Stadtregierung auf falsche Maßnahmen: "Bei allem Respekt Herr Bürgermeister, Ihnen ist hoffentlich schon klar, dass Kriminelle über ein Waffenverbot nur lachen und dann die Waffen eben an bekannten Orten in Parks lagern und bei Bedarf benutzen …"

    Diese Storys solltest du am Sonntag, 17. November, gelesen haben

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Welle der Gewalt erschüttert Wien und sorgt für politische Kontroversen, nachdem Bürgermeister Ludwig ein generelles Waffenverbot fordert
    • Die Wiener ÖVP und FPÖ kritisieren die Sozial- und Kriminalitätspolitik der Stadt und fordern konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt
    • Nikolaus Kern schlägt vor, private Sicherheitsfirmen zu beauftragen, während Rechtsanwalt Sascha Flatz das Waffenverbot als ineffektiv kritisiert
    red
    Akt.
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