Analyse zur Frontlage
Schlechte Positionen – Experten über Ukraine & Russland
Das Institut für Kriegsstudien analysierte die Lage an der ukrainischen Front. Sowohl die Ukraine als auch Russland seien in einer schlechten Lage.
Das in der US-Hauptstadt Washington ansässige Institut für Kriegsstudien (ISW) hat die aktuelle Frontlage in der Ukraine analysiert und beiden Kriegsparteien schlechte Positionen bescheinigt.
Der für die Region zuständige Instituts-Vertreter George Barros bescheinigte den russischen Truppen erfolgreiche Vorstöße im Osten der Ukraine, mit denen Gegenangriffe der Ukrainer verhindert würden. "Man verliert Kriege, wenn man ständig in der Defensive ist", sagte er dem US-Sender CNN. Man werde in einer Ecke festgenagelt und habe dann nur eine Menü-Auswahl schlechter Optionen.
Ineffizienz bei russischem Militär
Allerdings bestätigte Barros auch den russischen Militärs Ineffizienz. Seit Jahresbeginn sei die russische Armee in der Ostukraine lediglich knapp 40 Kilometer vorgerückt, und das zu hohen Kosten an Soldaten und Material. Moskau habe nach Berechnungen seines Instituts bei Pokrowsk ungefähr den Gegenwert von fünf gepanzerten Divisionen verloren, also Hunderte von Panzern und Schützenpanzern.
"Fünf Divisionen von Panzern und Schützenpanzern in einem Jahr zu verlieren und dabei nur 40 Kilometer vorzurücken, da muss man schon die großen Schlachten des 21. Jahrhunderts zum Vergleich heranziehen, eventuell auch die großen Schlachten des Zweiten Weltkriegs", sagte Barros. "Das ist schlicht eine wirklich schlechte Leistung."
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Auf den Punkt gebracht
- Das Institut für Kriegsstudien in Washington hat die aktuelle Frontlage in der Ukraine analysiert und beiden Kriegsparteien schlechte Positionen bescheinigt
- Während die russischen Truppen im Osten der Ukraine erfolgreiche Vorstöße verzeichnen, sind diese mit hohen Verlusten an Soldaten und Material verbunden, was laut dem Instituts-Vertreter George Barros eine ineffiziente militärische Leistung darstellt