Hitziges Streitgespräch

AfD-Chefin Weidel fetzt sich mit Reporterin im Live-TV

Aufgeladene Stimmung im deutschen Rundfunk: Ein Gespräch zwischen ARD-Journalistin Jessy Wellmer und AfD-Chefin ist am Samstag aus dem Ruder gelaufen.

Newsdesk Heute
AfD-Chefin Weidel fetzt sich mit Reporterin im Live-TV
Am Samstag war AfD-Chefin Alice Weidel in den ARD-tagesthemen zu Gast.
Screenshot X

In weniger als einem Monat finden in Deutschland die vorgezogenen Bundestagswahlen statt. Die kandidierenden Parteien sind in Lauerstellung, am Samstag hat die AfD den Wahlkampf offiziell eingeläutet. Spitzenkandidatin Alice Weidel hielt bei einer Veranstaltung in Halle (Saale) eine Brandrede, mit der sie ihre Anhängerschaft mobilisierte.

Budget-Streitgespräch

Noch am Abend stellte sich die Kanzlerkandidatin in den "Tagesthemen" den Fragen von ARD-Journalistin Jenny Wellmer. Die Moderatorin wollte von Weidel wissen, wie die von der AfD versprochene Senkung der Unternehmens-, Einkommens-, Strom- oder die Energiesteuer finanziert werden solle. Wellmer behauptete, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung habe die Pläne durchgerechnet und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass Haushaltslöcher von 181 Milliarden Euro entstehen würden.

Die AfD-Kanzlerkandidatin antwortete: "Ich kann Ihnen das sagen, wir müssen mit den Ausgaben runter. Sie können nicht millionenfach an ausländische Staatsbürger Sozialhilfeleistungen plus Krankenversicherungen ausschütten." Eine konkrete Zahl nannte Weidel nicht, es brauche "drastische Kürzungen" auf der Ausgabenseite und der Staat solle sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren.

"Sie sind nicht bereit, eine Zahl zu nennen"

Die Berechnung des Instituts für Wirtschaftsforschung sei "hochgradig unseriös", Weidel gab die Schuld an der Haushaltsmisere den vergangenen Regierungen.

Doch die ARD-Journalistin ließ nicht locker: "Ich merke, dass Sie nicht bereit sind, mir eine Zahl zu nennen, die Sie seriös machen würde", fasste sie zusammen und wollte das Thema wechseln. Diese Aussage ließ die Politikerin giftig werden: "Sie framen mich gerade, hier im Öffentlich-Rechtlichen, als unseriös. Und das entlarvt Sie eigentlich mehr." Wellmer müsse das Wahlprogramm und den "Zukunftsplan" der AfD lesen sowie Weidels Reden hören – "und dann können wir uns seriös unterhalten", belehrte sie die Moderatorin.

"Haben Sie es jetzt verstanden?"

Danach unterhielten sich Wellmer und Weidel über Atomenergie, die die AfD wieder reaktivieren möchte. Sollten erneuerbare Energiequellen nicht mehr gefördert werden, werde es auch wieder Interesse geben, dass Unternehmen auf Atomkraft setzen. Deutschland sei ein "Geisterfahrer in allen Industrieländern", sagte die Politikerin. Abschließend schickte Weidel ein "Haben Sie es jetzt verstanden? Gut!" in Richtung Moderatorin.

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>28.01.2025: "Banken sollen beitragen" – FPÖ will ÖVP-Tabu brechen.</strong> Die FPÖ will von Banken Beitrag zur Budgetsanierung. Für die ÖVP bisher ein No-Go. <a data-li-document-ref="120087120" href="https://www.heute.at/s/banken-sollen-beitragen-fpoe-will-oevp-tabu-brechen-120087120">Aber: Banken schulden Steuerzahlern noch Milliarden. Die Details.</a>
    28.01.2025: "Banken sollen beitragen" – FPÖ will ÖVP-Tabu brechen. Die FPÖ will von Banken Beitrag zur Budgetsanierung. Für die ÖVP bisher ein No-Go. Aber: Banken schulden Steuerzahlern noch Milliarden. Die Details.
    Helmut Graf, iStock / Montage "Heute"

    Auf den Punkt gebracht

    • In einem hitzigen Live-TV-Interview gerieten AfD-Chefin Alice Weidel und ARD-Journalistin Jessy Wellmer aneinander.
    • Wellmer hinterfragte die Finanzierungspläne der AfD, woraufhin Weidel ausweichend antwortete und die Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung als unseriös bezeichnete, was zu einem scharfen Wortgefecht führte.

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    red
    Akt.