Volksanwältin fordert Hilfe

Schimmel, Kälte, Angst – Familie mit Baby verzweifelt!

Schimmel, Zugluft, Heizkosten – eine Familie leidet unter maroden Fenstern. Wiener Wohnen gibt ihnen die Schuld, doch die Volksanwältin greift ein!
Christoph Weichsler
19.03.2025, 05:30

Seit dem Sommer 2024 lebt eine junge Familie mit ihrer sieben Monate alten Tochter in einer Gemeindewohnung in Wien-Währing. Doch statt eines behaglichen Zuhauses erwarten sie morsche Fenster, durch die der Wind pfeift – und gesundheitsgefährdender Schimmel.

"Wir lüften mehrmals täglich, aber die Fenster sind undicht, das Holz morsch, und überall bildet sich Schimmel", schildert die verzweifelte Mutter. Besonders alarmierend: Wiener Wohnen will die Fenster nicht tauschen und verweist auf eine geplante, aber nicht terminierte Generalsanierung.

Wiener Wohnen: "Falsches Lüften ist schuld!"

Die Familie meldete das Problem sofort. Die Antwort von Wiener Wohnen sorgt für Kopfschütteln: Das Raumklima sei schuld, nicht die Fenster! Doch das sehen Experten anders.

"Erstens wurde die Wohnung nicht in brauchbarem Zustand übergeben. Zweitens sind die nicht schließenden Fenster ursächlich für das Raumklima. Drittens ist der Schimmel gesundheitsgefährdend", betont Volksanwältin Gaby Schwarz in der ORF-Sendung Bürgeranwalt und fordert den sofortigen Fenstertausch.

OGH-Urteil spricht Klartext

Schwarz verweist auf ein höchstgerichtliches Urteil: "In diesen Fällen trifft den Vermieter die Erhaltungspflicht." Besonders brisant: In dem Haus wurden bereits teilweise neue Fenster eingesetzt – nur nicht in dieser Wohnung!

Die Familie leidet weiter. "Dass unsere Tochter aufgrund der kaputten Fenster dem Schimmel ausgesetzt ist, belastet uns sehr.", so die Mutter. Wiener Wohnen bleibt dabei: Vor der Generalsanierung gibt es keine neuen Fenster – wann diese kommt, ist unklar.

Schimmel-Problem im Gemeindebau: Kein Einzelfall!

"Heute" berichtete bereits mehrfach über dramatische Fälle von Schimmel in Wiener Gemeindebauten:

Brigitte aus Hietzing: 2019 zog die Wienerin in eine Gemeindewohnung in der Versorgungsheimstraße (13. Bezirk). Schon ein Jahr später breitete sich Fäulnis im Stiegenhaus aus. Im Vorjahr kam es für die bald 50-Jährige knüppeldick: Seit Monaten ist ihre gesamte Erdgeschosswohnung von Schimmel befallen – jetzt muss sie raus!

Alex (29) und Melanie (28) aus Meidling: Das Paar wollte in einer Gemeindewohnung ihr erstes Kind großziehen. Doch der Traum vom gemeinsamen Heim platzte: Wenige Monate nach dem Einzug im September machte massive Schimmelbildung ein Leben dort unmöglich.

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