Rekord an Todesfällen

Wegen Alkohol und Drogen – Immer mehr E-Scooter Unfälle

In ganz Wien sieht man sie schon: E-Scooter. Immer wieder werden während Schwerpunktaktionen Raser aufgehalten. Auch Unfälle sind keine Seltenheit.
Jana Stanek
18.03.2025, 11:22

E-Scooter sind auf dem Straßenverkehr kaum noch wegzudenken. Überall sieht man die eklektischen Roller durch die Stadt fahren. Doch so praktisch sie auch sind, so gefährlich können sie auch sein. Wie Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zeigen, kommt es immer häufiger zu Unfällen mit Verletzten, die durch die Scooter verursacht wurden.

7.500 Verletzte durch Unfälle

Die Zahl der im Spital behandelten Verletzungen als Folge eines E-Scooter-Unfalls ist 2024 rasant in die Höhe geschossen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fälle österreichweit von 6.000 auf 7.500, also um 25 Prozent, gestiegen. Seit Beginn des E-Scooter-Booms im Jahr 2019 lässt sich eine Steigerung von 1.200 auf 7.500 feststellen.

Doch nicht nur Unfälle sind ein Problem, häufig kommt es auch zu Konflikten im Straßenverkehr. Die Roller werden hierfür häufig verantwortlich gemacht. Sehr hoch sind laut Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), aber auch die Spannungen im Straßenverkehr: "Wie wir aus einer aktuellen Befragung wissen, tragen für 45 Prozent der Befragten die E-Scooter-Fahrenden am stärksten zu Konflikten und Spannungen im Straßenverkehr bei."

Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss

Zunehmend Sorgen bereitet KFV-Verkehrsexpertin Ernestine Mayer auch die Zahl der Alkoholunfälle. "Bereits im Jahr 2023 waren laut offizieller Verkehrsunfallstatistik 13 Prozent der verunglückten E-Scooter-Lenker alkoholisiert. In den ersten neun Monaten 2024 lag der Anteil dann bereits bei 16 Prozent. Sichtbar wird das Alkoholproblem nun auch in SAFETY FIRST! einer aktuellen Studie des KFV. Demnach kennen 14 Prozent der 1.000 Befragten andere Menschen, die angetrunken mit dem E-Scooter fahren. Das Alkohollimit bei E-Scootern liegt bei 0,8 Promille", so Mayer. Neben dem Alkohol kommt es auch immer öfter dazu, dass E-Scooter-Fahrer unter Drogeneinfluss stehen. Eine Befragung des KFV zeigte, dass 19 Prozent der Teilnehmenden bereits unter Drogeneinfluss einen E-Scooter gelenkt haben.

Häufige Fehler beim Fahren mit E-Scootern

"Zu den häufigsten Fahrfehlern gehören eine den Fahrverhältnissen bzw. der Bodenbeschaffenheit nicht angepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und Ablenkung sowie das fehlende Anzeigen von Abbiegevorgängen", wie  Mayer weiß. Um hier Abhilfe zu schaffen fordert der KFV eine verpflichtende zweite Bremse und eine Glocke oder Hupe und auch die österreichweit verpflichtende Ausstattung mit Blinkern. Auch die Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 25 auf 20 km/h und eine Bewusstseinsbildung zur Verbesserung der Fahrdisziplin werden gefordert.

{title && {title} } JS, {title && {title} } Akt. 18.03.2025, 11:31, 18.03.2025, 11:22
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