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Schiffswrack "Gloucester" nach 340 Jahren gefunden

Die "Gloucester" sank vor 340 Jahren. Jetzt wurde das Wrack vor der Küste von Norfolk im Vereinigten Königreich entdeckt.

Sabine Primes
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Der Untergang der "Gloucester" vor Yarmouth, 6. Mai 1682, von Johan Danckerts, 1682.
Der Untergang der "Gloucester" vor Yarmouth, 6. Mai 1682, von Johan Danckerts, 1682.
Royal Museums Greenwich_BHC3369_Wikimedia Commons

Seit es am 6. Mai 1682 auf eine Sandbank auflief, lag das Wrack des Kriegsschiffs "Gloucester" halb verschüttet auf dem Meeresgrund. Mehrere Hundert Menschen kamen dabei ums Leben. Der spätere König James II. konnte dem Tod nur knapp entrinnen. Der genaue Verbleib des Wracks war unbekannt, bis Taucher es nach vierjähriger Suche fanden. Aufgrund des Alters und des Ansehens des Schiffes, des Zustands des Wracks, der bereits geborgenen Funde und des politischen Kontextes des Unfalls wird die Entdeckung von der Meeresgeschichtsexpertin Prof. Claire Jowitt von der University of East Anglia (UEA) als die wichtigste maritime Entdeckung seit der Mary Rose bezeichnet. 

Bereits 2007 gefunden

Die Taucher, eine private Gruppe um die Brüder Julian und Lincoln Barnwell, hatten das Wrack bereits im Jahr 2007 nach vierjähriger Suche auf dem Grund des Meeres vor der Stadt Great Yarmouth in der Grafschaft Norfolk gefunden. Die Entdeckung des Wracks, das in internationalen Gewässern liegt, wurde aber zunächst geheim gehalten um es zu schützen. Es dauerte zudem mehrere Jahre, um die gut erhaltenen Überreste als Wrack der "Gloucester" zu identifizieren.

Gefunden wurden außer dem halb im Meeresgrund eingesunkenen zerbrochenen Rumpf des Schiffes etliche Kanonen sowie Gefäße, Besteck und viele andere Gegenstände. Teilweise waren noch ungeöffnete Weinflaschen mitsamt ihres Inhalts darunter, sowie eine Brille, die noch in ihrem hölzernen Etui steckt.

Die Schiffsglocke der "Gloucester".
Die Schiffsglocke der "Gloucester".
Screenshot Youtube/ Uncovering the Gloucester shipwreck: Norfolk's Mary Rose

Archäologische Sensation

Experten zufolge ist der Fund eine archäologische Sensation. "Die Entdeckung verspricht, unser Verständnis der sozialen, maritimen und politischen Geschichte fundamental zu verändern", sagte Professorin Claire Jowitt von der University of East Anglia. Es handle sich um den bedeutendsten Fund in Großbritannien seit der Hebung des Schiffs "Mary Rose" von Tudor-König Heinrich VIII. im Jahr 1982.

Fundstücke daraus sollen vom kommenden Frühjahr an in einer Ausstellung im Norwich Castle Museum zu sehen sein. Dabei soll auch die Schiffsglocke ausgestellt werden, die für die Identifizierung der "Gloucester" letztlich ausschlaggebend war.