Österreich

Schell-Tochter: Darum weckte mich Papa oft in der Nacht

Nastassja Schell beschuldigt ihren Vater, sie als Kind missbraucht zu haben. Nun gibt die Tochter des Oscar-Gewinners neue, verstörende Details preis.

Sandra Kartik
Maximilian Schell mit seiner Tochter Nastassja, damals zehn Jahre alt, bei der "Romy"-Gala 1999. 
Maximilian Schell mit seiner Tochter Nastassja, damals zehn Jahre alt, bei der "Romy"-Gala 1999. 
Starpix / picturedesk.com

Ihre Cousine brachte den Stein ins Rollen. Nach den Missbrauchs-Vorwürfen von Marie Theres Relin gegen ihren verstorben Onkel Maximilian Schell, traute sich auch Tochter Nastassja Schell an die Öffentlichkeit. Die heute 34-Jährige schilderte in mehreren Medien, was ihr Vater ihr als Kind angetan haben soll.

Kakao nach nächtlichen Übergriffen

"Auch ich wurde von meinem Vater missbraucht. Das verfolgt mich mein ganzes Leben lang – bis heute habe ich Albträume", sagt sie in der aktuellen "Bunte". Noch heute ist sie deshalb in psychiatrischer Behandlung. Als Schell neun Jahre alt war, soll ihr Vater begonnen haben, sich an ihr zu vergehen. Er habe sie häufig nachts aufgeweckt, als Belohnung habe sie dann einen Kakao bekommen. Davon soll ein Foto zeugen, das sie als kleines, müdes Mädchen abends vor einer Tasse heiße Schokolade zeigt.

Dem Magazin liegen weitere Bilder von ihr, die ihr Vater damals von ihr gemacht hat. Darauf ist sie u.a. im Kerzenschein zu sehen, vermeintlich nach einem der nächtlichen Übergriffe. Ein noch verstörenderes Bild bildet das Mädchen nackt in einer Seidenstrumpfhose ab, vor ihren Intimbereich hält sie eine Spielfigur.

"Wenn wir allein in seinem Arbeitszimmer waren und ich bei ihm saß, streichelte er mich und ermutigte mich, mich selbst zu befriedigen." Der Schauspieler habe das seiner Tochter damals als "normal und schön" beschrieben, weshalb sie es immer wiederholen wollte, wenn sie auf seinem Schoß saß. Das Verhalten soll sogar dazu geführt haben, dass ihr Vater ihre Hände festhalten musste, wenn andere Leute dabei waren. Das Händehalten dokumentieren zahlreiche Familienbilder. Als die Schauspiel-Tochter älter wurde, habe ihr Vater Sex mit ihr gewollt, zur Penetration sei es dabei aber nie gekommen, betont sie.

Zum Schweigen gebracht

Besonders schwer wiegt dabei für Schell, dass der Missbrauch innerhalb der Familie bekannt gewesen sei. Mit 18 Jahren habe sie erstmals von ihrem Martyrium erzählt. Danach "wurde ich zum Schweigen gezwungen." Sowohl ihre verstorbene Tante Maria Schell, als auch ihre Mutter, die russische Schauspielerin Natalja Eduardowna Andreitschenko, hätten es gewusst, erzählt sie traurig. Ihrer Mutter sei das "vollkommen egal" gewesen. Als "Bunte" die Mimin mit den schweren Vorwürfen ihrer Tochter konfrontiert, dementiert diese: "Ich habe nichts davon gewusst."

Maximilian Schell kann zu den Vorwürfen nicht mehr Stellung nehmen. Seine Tochter betont, dass sie ihren Vater trotz allem liebt. "Aber sein Tod war eine Erlösung für mich." Sie beendete damals die Beziehung zu ihrer Familie und gründete später selbst eine. Ihre Tochter Lea (14) ist heute ihr größtes Glück.

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