Gletscherschmelze geht weiter

"Scheißjahr" – Wetter-Experte mit Hammer-Ansage

In den kommenden Tagen kommt eine Hitzewelle auf Europa zu, das betrifft auch die Gletscher – ein Schreckenszenario für Meteorologe Jörg Kachelmann.

Michael Rauhofer-Redl
"Scheißjahr" – Wetter-Experte mit Hammer-Ansage
Blick auf den Sander See und im Hintergrund die Pasterze. Eine Eisschicht gibt es hier nicht mehr.
Alpenverein / V. Raich / OTS

Die große Gletscherschmelze schreitet unaufhaltsam voran. Seit Jahren warnen Klimaforscher vor diesem Phänomen und den drastischen Folgen, die es mit sich bringt. Die Wärmerekorde der letzten Jahre spiegeln sich auch in den heimischen Gletschern wider: Von 93 beobachteten Gletschern haben von 2022 auf 2023 bis auf einen alle an Länge verloren, besonders dramatisch ist die Situation bei der Pasterze am Fuße des Großglockners.

Hier wurde ein Schwund von 203,5 Metern gemessen, wie aus dem aktuellsen Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) hervorgeht. Die 203 Meter bedeuten einen Verlust von 14,03 Millionen Kubikmeter Eis, das wäre ein Würfel mit einer Kantenlänge von 241 Metern – fast die Höhe des Donauturms in Wien (252 Meter).

"Heute" widmete sich bereits in zahlreichen Artikeln dem Gletschersterben und den damit verbundenen Konsequenzen. Ein massiver Rückgang der Eismassen – die Rede ist von einer Halbierung in den kommenden 20 Jahren –  auf den heimischen Gletschern lasse sich nicht mehr verhindern, erklärte jüngst etwa Experte Herbert Formayer, wissenschaftlicher Leiter des Klimastatusbericht 2022 und Professor am Institut für Meteorologie und Klimatologie der BOKU Wien

Kachelmann mit drastischer Wortwahl

Nun meldete sich auch der deutsche Top-Meteorologe Jörg Kachelmann auf X zu Wort. Am Dienstag postete der Account "Kachelmannwetter", dass in den kommenden Tagen "die nächste alpine Hitzewelle" anstehe. Dabei liege die Nullgradgrenze in den kommenden sieben Tagen meist um, zeitweise auch deutlich über 4.000 Höhenmeter.

Zum Vergleich: Der Großglockner, Österreichs höchster Berg, liegt an seiner höchsten Stelle 3.798 Meter über dem Meeresspiegel. Plusgrade bedeuten im alpinen Raum das gleiche wie in der Ebene: Der Schnee/ das Eis schmilzt.

Aussichten, die Kachelmann so nicht unkommentiert stehen lassen will. Mit seinem Privataccount teilte er die Prognose für die kommende Woche – und ließ seinen Emotionen dabei durchaus freien Lauf.

"Und leider, trotz der guten Anfänge, ein furchtbares Arschdrecksauscheissjahr für die Gletscher der Heimat, um es vorsichtig zu formulieren", poltert der Experte auf der Kurznachrichtenplattform von Elon Musk, ohne sich auch nur das dünnste Blatt vor den Mund zu nehmen.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Meteorologe Jörg Kachelmann warnt vor einer bevorstehenden Hitzewelle in Europa, die die bereits dramatische Gletscherschmelze weiter vorantreiben wird
    • Laut dem aktuellen Gletscherbericht haben von 93 beobachteten Gletschern in den letzten Jahren fast alle an Länge verloren, was auf die alarmierenden Auswirkungen des Klimawandels hinweist
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