Österreich

Schauspieler soll vor Visagistin masturbiert haben

Maskenbildnerinnen bestätigen nun, was "Corsage"-Regisseurin Marie Kreutzer entlarvte: Ein Schauspieler onanierte, während er geschminkt wurde. 

Sandra Kartik
"Corsage"-Regisseurin Marie Kreutzer deckte neue MeToo-Fälle beim Film auf.
"Corsage"-Regisseurin Marie Kreutzer deckte neue MeToo-Fälle beim Film auf.
Picturedesk

Bei der Gala zum Österreichischen Filmpreis ließ Marie Kreutzer vor wenigen Tagen mit einer eindringlichen Rede aufhorchen: Die "Corsage"-Macherin äußerte sich zur Causa Teichtmeister und forderte Transparenz bei bekannten MeToo-Vorfällen. "Je mehr, je offener, je ehrlicher wir über Machtmissbrauch und Übergriffe in und um Filmteams sprechen, je mehr der Geschichten, die wir alle kennen, werden publik werden. Das ist wichtig, und das ist schmerzhaft für viele."

Die Regisseurin ließ ihren Worten auch gleich Taten folgen und erzählte von drei schockierenden Beispielen, die während Dreharbeiten stattgefunden haben sollen. Ein Filmemacher sprang als "Penis-Double" für einen Darsteller ein, um eine Oralsex-Szene "echter" erscheinen zu lassen. Ein anderer Schauspieler ergatterte trotz bekannter häuslicher Gewalt gegen seine Partnerin eine Hauptrolle in einem Film. 

"Völlig inakzeptabel"

Besonders ekelhaft habe sich ein weiterer Darsteller verhalten: Er soll vor einer Visagistin masturbiert haben, während sie ihn schminkte. Kreutzer nannte keine Namen, doch nun gibt es einen Beleg für diesen Fall. Filmmakeup, die Interessenvertretung der Film-MaskenbildnerInnen in Österreich, reagierte nun auf Instagram: "Wir müssen hiermit leider bestätigen, dass solche und ähnliche Situationen tatsächlich vorkommen. Dass die meisten Kolleg*innen darüber schweigen, hat gute Gründe und ist als Selbstschutz oft notwendig."

Weiter heißt es in dem Statement: "Es ist völlig inakzeptabel, dass einzelne Menschen eine derartige Macht haben, die sie glauben lässt, sie können solche Taten begehen, die Würde und Psyche anderer Menschen verletzen und keine Konsequenzen erfahren." Filmmakeup zeigt sich solidarisch mit allen Betroffenen und spricht sich für einen unbedingten Austausch aus. "Reden tut jedenfalls gut! Nur wenn wir als Betroffene Vorfälle ansprechen können, ohne selbst Konsequenzen fürchten zu müssen, ist Änderung möglich."

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