Nach Partynacht
Schandfleck Karlsplatz – Bierdosen, Müll und Ratten
Direkt vor einem der Wahrzeichen Wiens, der Karlskirche, liegen in der Früh Hunderte Bierdosen. Die ersten Touristen sind bereits vor Ort.
Es ist seit der Coronazeit einer der Party-Hotspots der Wiener. Der Brunnen am Wiener Karlsplatz ist unter Tags ein Touristenmagnet – er liegt direkt vor der weltbekannten Karlskirche. Abends gehört dieser Platz meist den Feiernden.
Die Stimmung ist ausgelassen. Die Schlange vor dem Kiosk am Rand des Brunnens ist lang. Einige Männer huschen mit prall gefüllten Rucksäcken im Kreis um den Brunnen, "kaltes Bier" preisen sie ihre Ware an. Die meisten hier bringen ihre – meist alkoholischen – Getränke selbst mit.
Dosen und Flaschen säumen den Weg
Nach so mancher Partynacht wird der Platz allerdings zum Schandfleck. Wie Fotos belegen – aufgenommen am Freitag kurz vor 8 Uhr früh – lassen die Partypeople ihre Blechdosen einfach liegen. Hunderte liegen hier am Freitag kreisförmig um den Teich. Auch etliche Weinflaschen liegen hier am Asphalt.
Absurd: Mitten unter den vielen Abfällen liegt auch ein roter Besen. Allerdings ist kein Mensch dabei, der den Mist wegkehrt.
Ratten finden am Platz viel Nahrung
Wir sprechen eine Mutter an, die ihr Kind gerade in die Volksschule bringt: "Solche Party-Überbleibsel sehe ich an einigen Tagen pro Woche. Schade." Und weiter: "Was ich auch beobachte, sind viele Ratten – die trauen sich sogar am helllichten Tag raus."
Die Wiener Polizei informiert auf Anfrage von "Heute": "Diese Örtlichkeit ist, speziell in den Sommermonaten, eine sehr beliebte bei den Bürgerinnen und Bürgern Wiens. Auch viele Touristen zieht es in diese Gegend. Immer wieder finden in dem Bereich auch (genehmigte) Veranstaltungen statt. So auch gestern."
Zu Beschwerden kommt es laut Polizei auch: "Aufgrund dieser Veranstaltung kam es gestern zu einigen Anrufen aufgrund des Lärms."
Feiern ist okay, Mist mitnehmen aber auch
"Heute" fragte auch bei der MA 42 nach, die Wiener Stadtgärten sind zuständig für die Reinigung des Platzes: "Der Resselpark wird von den Wiener Stadtgärten zweimal täglich gereinigt. Im Resselpark sind zahlreiche Müllbehälter vorhanden. Jedoch kann es manchmal passieren, dass Parkbesucherinnen und –besucher nur bestimmte Müllbehälter verwenden, wodurch diese überlastet werden, während andere Behälter leer bleiben."
Und weiter: "Die Wiener Stadtgärten haben keine Handhabe gegen unangemeldete und spontane Treffen in den Parkanlagen. Für genehmigte Veranstaltungen sind die Veranstalterinnen und Veranstalter verpflichtet, für die Reinigung des Areals aufzukommen."
Die Mutter am Weg zur Schule sagt uns beim Abschied noch: "Schade, dass die Leute ihren Mist nicht selber wegtragen – gegen das Feiern hätte ich ja nichts."