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Schadsoftware bedroht Millionen Pornhub-Nutzer
Aufgrund einer Sicherheitslücke geriet eine Schadsoftware auf das Sex-Portal. Die Attacke der Hacker soll über ein Jahr lang unbemerkt geblieben sein.
Kriminellen ist es gelungen, eine Schadsoftware auf Pornhub.com zu platzieren. Und zwar über die Werbebanner der Website. Besucher des Sex-Portals wurden über Anzeigen dazu aufgefordert, angebliche Updates für Browser wie Firefox, Chrome oder einen Flash-Plugin zu installieren. Taten sie das, holten sie sich einen Trojaner auf ihren Computer.
Laut Forschern des Sicherheitsdienstleisters Proofpoint blieb die Attacke der Hacker auf das Anzeigen-Netzwerk von Pornhub über ein Jahr lang unentdeckt. So dürften Millionen von Nutzern der betrügerischen Werbung auf dem Portal begegnet sein. Wie viele leichtgläubig genug waren, auf eines der Banner zu klicken und das vermeintliche Update zu installieren, ist unklar. Das Schlupfloch der Malware wurde mittlerweile behoben.
Der Schädling namens Kovter wird häufig von sogenannten Klickbetrügern im Netz eingesetzt. Das Programm übernimmt nach Installation teilweise die Kontrolle über den Computer und klickt weiter auf manipulierte Werbebanner einer Website. Im Falle von Pornhub wurden damit Einnahmen für die Hintermänner des Angriffs, eine Gruppierung namens KovCoreG, generiert.
Keine Überraschung
Klickbetrug im Netz ist vergleichsweise harmlos. Durch die Sicherheitslücke hätten laut den Experten von Proofpoint weit unangenehmere Schadprogramme, eine Erpressersoftware etwa, auf die Rechner von Pornhub-Besucher geraten können. Da die vorgetäuschten Anzeigen mit einem Geo-Tagging versehen wurden, sind davon ausschließlich Nutzer in den englischsprachigen Ländern – USA, Australien, Kanada und Großbritannien – betroffen.
Dass Pornhub zum Ziel der Hacker wurde, ist nur wenig überraschend. Auf der Website befinden sich unzählige Werbebanner und Pop-ups. Bei Letzteren wird zusätzlich zur betrachteten Seite ein weiteres Browserfenster mit einer Anzeige geöffnet. Da Pornhub laut Schätzungen jährlich 26 Milliarden Aufrufe verzeichnet, ist die Website für Kriminelle ein besonders attraktives Ziel. (hau)