Gesundheit

Salmonellenvergiftung – Symptome und was zu tun ist

Wegen Salmonellen muss Ferrero Produkte zurückrufen. Was im Falle einer Infektion zu tun ist und wie man sie verhindern kann.

Sabine Primes
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Salmonellen-Alarm: In einigen europäischen Ländern mussten "Kinder Überraschungseier" zurückgerufen werden. 
Salmonellen-Alarm: In einigen europäischen Ländern mussten "Kinder Überraschungseier" zurückgerufen werden. 
Vesa Moilanen / Lehtikuva / picturedesk.com

Ausgerechnet kurz vor Ostern muss Ferrero seine beliebten Überraschungseier und andere Produkte zurückrufen. Der Grund: Salmonellen. Aus Sicherheitsgründen wurden bestimmte Chargen nun auch in Österreich zurückgerufen. Gerade vor Ostern will man keine Risiken eingehen und womöglich Kinder gefährden. "Heute" hat berichtet. Aber was ist eigentlich zu tun, sollte man sich doch mal eine Salmonellenvergiftung (Salmonellose) einfangen? 

Salmonellen sind bewegliche, stäbchenförmige Bakterien, die in menschliche Zellen eindringen. Diese Bakterien lösen verschiedene Erkrankungen aus, darunter Typhus, Paratyphus und eine Darmentzündung (Enteritis). Eine typhöse Erkrankung wird stets mit Antibiotika behandelt, eine Enteritis meist nur in schweren Fällen. 
Salmonellen können in Blut- oder Stuhlproben nachgewiesen werden.

Eine Lebensmittelvergiftung kann durch Bakterien oder durch Gifte hervorgerufen werden. Je nachdem auf welche Ursache die Vergiftung zurückzuführen ist, können die Symptome variieren. Mit Salmonellen infiziert man sich hauptsächlich durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder durch Kontakt mit Erkrankten. Zu den klassischen Symptomen zählen meistens Magen-Darm-Beschwerden, wie etwa Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Übelkeit. Auch Schüttelfrost und Fieber können hinzukommen. Manche übertauchen die Infektion aber auch ganz ohne Symptome ("stille Salmonelleninfektion"). Wie die Infektion verläuft, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Alter, Gesundheitszustand des Patienten etc.

In welchen Lebensmitteln können Salmonellen vorkommen?

Salmonellen können in nicht ausreichend erhitzten tierischen Lebensmitteln (insbesondere in rohen Eiern oder Rohmilch), aber auch in abgepacktem Salat auftreten, da sich die Erreger dort besonders gut ausbreiten. Das gilt auch für die sogenannten Listerien. Das sind ebenfalls Bakterien, die oftmals eine harmlose Form der Lebensmittelvergiftung auslösen. Gesunde Menschen überstehen diese meist sogar symptomfrei.

Salmonellen und Listerien kommen auch in Fleisch (vor allem Geflügel), Fisch oder Käse aus Rohmilch vor. Um eine Infektion zu vermeiden, solltest du darauf achten, derartige Lebensmittel möglichst durchgehend im Kühlschrank aufzubewahren. Sind die Erreger erstmal in einem Lebensmittel drin, kannst du sie nur abtöten, indem du es für mindestens 10 Minuten über 70 Grad erhitzt. Manchmal macht sich ein Bakterienbefall durch einen seltsamen Geruch oder Geschmack bemerkbar – muss aber nicht sein.

Gefährdete Gruppen

Normalerweise verlaufen Vergiftungen mit Salmonellen und Listerien harmlos und klingen bei gesunden Menschen von selbst wieder ab. Bei vulnerablen Gruppen, wie Säuglingen, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und älteren Menschen können Listerien jedoch auch eine Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung auslösen. Bei Schwangeren kann eine Fehlgeburt die Folge sein. Bei Verdacht einer Vergiftung sollten diese Personen umgehend den Arzt aufsuchen.

Achtung ansteckend! 

Obwohl die Infektion hauptsächlich über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln passiert, ist sie auch von Mensch zu Mensch übertragbar – durch eine Schmierinfektion durch unzureichende Händehygiene: Wer sich nach dem Toilettengang nicht die Hände wäscht, überträgt womöglich kleinste Spuren von Kot-Resten über die Hände auf Oberflächen, die auch andere Personen angreifen. So gelangt der Erreger in den Körper des neuen Wirtes. Die Salmonellen-Ansteckung ist bis zum Nachweis von drei negativen Stuhlproben möglich!

Meldepflichtig!

Jeder Verdacht auf Salmonellen-Enteritis, Typhus oder Paratyphus muss aufgrund der Ansteckungsgefahr dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Ebenfalls meldepflichtig sind die festgestellte Erkrankung und der Tod durch eine Salmonellenvergiftung.

Was ist zu tun?

Durch die schlagartig einsetzenden Brech-Durchfälle droht die Austrocknung des Körpers. Daher ist es wichtig, viel zu trinken – am besten Elektrolytlösungen aus der Apotheke. Die versorgen den Körper gleichzeitig mit wichtigen Salzen. Außerdem entsprechende Schonkost wie Zwieback oder trockener Reis. Sind die Beschwerden nach drei Tagen nicht besser, Fieber oder blutiger Durchfall auftreten, dann ab zum Arzt. Außerdem sollten die Hände regelmäßig gewaschen und desinfiziert werden.

Wie kann ich vorbeugen?

Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung einer Salmonellenvergiftung ist eine gute Nahrungsmittelhygiene und eine erhöhte Hygiene bei der Zubereitung von Speisen (Hände waschen!).

Lebensmittel, die möglicherweise Salmonellen enthalten (z.B. rohes Fleisch) am besten getrennt von anderen Lebensmitteln und bei unter 10 Grad lagern. Auch das Auftauwasser darf nicht in Kontakt mit anderen Lebensmitteln kommen. Geflügel, Fisch und sonstiges Fleisch nur gut durchgegart verspeisen. Die Hitze tötet Salmonellen ab. Speisen, die rohes Ei enthalten, schnellstmöglich verzehren (z.B. Tiramisu).

Auf Reisen gilt: "Cook it, peel it, boil it or forget it!" – Nur Lebensmittel essen, die gekocht oder geschält sind. 

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