Wien

Wiener Traditionsbetrieb schüttet Netto-Geldbonus aus

Angestellte der Hotelkette dürfen sich über 250 Euro netto als Bonus freuen. Ob sie diese in Süßigkeiten anlegen, bleibt freilich ihnen überlassen.

Clemens Pilz
Sacher-Chef Matthias Winkler
Sacher-Chef Matthias Winkler
Helmut Graf

Nachdem der Tourismus durch die Corona-Pandemie eingebrochen ist, erholt sich die Branche nun langsam. Auch Matthias Winkler, Chef der Sacher-Hotels, rechnet für 2023 wieder mit einer positiven wirtschaftlichen Bilanz. Allerdings, so Winkler im Interview mit "Leadersnet", würden die aktuellen Teuerungen den Spielraum für schwarze Zahlen verringern: "Wir sind und bleiben Possibilisten, das heißt, wir sehen die Chance und nutzen sie aktiv. Unsere Kosten steigen stark an, beginnend bei Energie und endend bei Löhnen und Gehältern, gleichzeitig aber steigen die Zahl der Reisenden und die Preise an. Trotzdem bleiben die Margen stark unter Druck, denn wir können trotz höherer Preise nicht alle Kosten auffangen."

Fachkräftemangel trifft Hotelbranche

Neben der Teuerung ist es vor allem der Fachkräftemangel, der der Gastro-Branche und Hotellerie zu schaffen macht. Es gebe dafür aber weder schnelle, noch einfache Lösungen. Man wolle nun Anreize schaffen und sich als guter Arbeitgeber profilieren, erklärt Winkler.

"Dazu gehört meines Erachtens zunächst zuzuhören, was Mitarbeiterinnen besonders wichtig ist, was sie stört, was wir anders machen können", so der Chef. "Wer hat wann Zeit, kann an welchen Tagen arbeiten und wann geht's gar nicht. Wer freut sich über Überstunden wer braucht mehr Zeit? Für den einen ist die vier Tage Woche zu anstrengend, andere freuen sich darüber. Das und vieles mehr berücksichtigen wir bestmöglich bei unseren Planungen."

Öffi-Ticket, Gehaltserhöhung, Bonus

Zudem biete man Sacher-Mitarbeitern Öffi-Tickets oder Unterstützung beim Leasen eines E-Bikes an und erhöhe ab Dezember die Gehälter für Lehrlinge. Jeder Mitarbeiter, unabhängig von dessen Position, erhalte in den kommenden Tagen 250 Euro netto als Bonus. Das solle "schnell und unkompliziert gegen die unglaubliche Teuerung" helfen. Wie die Angestellten das Geld anlegen, bleibt freilich ihnen überlassen. Bei Sacher würde man für 250 Euro etwa bis zu fünf Torten bekommen.

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