Ukraine
Russland will "keine weiteren Gebiete" in der Ukraine
Russland hat völkerrechtswidrig einige ukrainische Gebiete annektiert. Offenbar plant Moskau allerdings keine weiteren Landgewinne in der Ukraine.
Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärt, der Militäreinsatz in der Ukraine werde auf absehbare Zeit weitergehen. Weitere ukrainische Gebiete wolle Moskau nicht erobern, sagte er nach Angaben von Tass der Zeitung "New York Times".
Aber Russland wolle die Gebiete kontrollieren, die in seiner Verfassung festgeschrieben seien. Das sind die 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim sowie seit 2022 die Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Diese Gebiete sind militärisch aktuell nur teilweise in russischer Hand.
Ukraine lanciert Angriffe
Unterdessen setzt die Ukraine ihre Angriffe fort. Zwei Autobahnbrücken zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind am Sonntag nach Angaben aus Kiew und Moskau Ziel eines ukrainischen Angriffs geworden. Laut einer Mitteilung des ukrainischen Militärs im Nachrichtendienst Telegram griffen die ukrainischen Streitkräfte gegen 15.00 Uhr Ortszeit zwei wichtige Versorgungsrouten der russischen Besatzer an - die Brücken von Tschonhar und Henitschesk.
Die Tschonhar-Brücke zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland sei von einer Rakete getroffen und beschädigt worden, schrieb der Besatzungschef des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, am Sonntag auf Telegram. Auch etwas weiter nordöstlich bei Henitschesk sei eine Brücke mit mehreren Raketen beschossen und auch eine nahe gelegene Gasleitung beschädigt worden. Ein Mensch sei verletzt worden.
Saldo veröffentlichte zwei Fotos, die ein größeres Loch in der Fahrbahn der Tschonhar-Brücke zeigen sollen. Später von ukrainischen Medien publizierte Fotos zeigen ebenfalls die Beschädigung der Brücke. Ukrainische Medien veröffentlichten am Abend auch Fotos, die massive Schäden an der zweispurigen Henitschesk-Brücke zeigen. Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben zunächst nicht.
Die Tschonhar-Brücke ist eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee, die seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Sie wurde in diesem Sommer bereits mehrfach von den Ukrainern im Zuge ihrer Gegenoffensive angegriffen. Kiew will alle von Russland besetzten Teile seines Staatsgebiets befreien - und dazu zählt auch die bereits 2014 völkerrechtswidrig von Moskau einverleibte Krim.